Aus diesen Gründen lecken Hunde an ihren Pfoten

Alle Hunde lecken an ihren Pfoten, das ist normal. Doch wenn das zu oft oder intensiv vorkommt, können ernsthafte gesundheitliche Probleme dahinterstecken.

Wenn Hunde sich die Pfoten lecken, hat das verschiedene Gründe.
Quelle: Midjourney

Was sind die typischen Manierismen, die einem einfallen, wenn man an Hunde denkt? Klar: Schwanzwedeln, das Bein für die Notdurft heben, Hecheln – und natürlich das Pfotenlecken. Was die ersten drei Dinge zu bedeuten haben, ist wohl jedem Hundebesitzer klar. Aber für das Lecken der Pfoten haben Hunde ganz verschiedene Gründe. Hier erfährst du, welche das sind, welche dabei keinen Grund zur Sorge darstellen und bei welchen ein Besuch beim Tierarzt dringend geraten ist. Tatsächlich gibt es eine Menge Ursachen, die man unterscheiden können sollte.

Auf der nächsten Seite geht es los.

Verschiedene Allergien können für juckende Hundepfoten sorgen.
Quelle: Midjourney

#1 Allergien

Auch Vierbeiner können natürlich Allergien haben, die sich auf verschiedene Weise äußern, so auch in juckenden Pfoten. Das kann durch Unverträglichkeiten im Futter ausgelöst werden, aber auch durch Gräser. Ein Grund, den du auf dem Schirm haben solltest, sind von dir verwendete Putzmittel. Möglicherweise benutzt du einen Bodenreiniger, Feuchttücher oder Teppichshampoo, das die Pfoten deines Hundes reizt. Sollten andere, offensichtlichere Gründe, die hier noch folgen, bereits ausgeschlossen sein, versuch doch einmal, die Böden nur mit Wasser oder dem Staubsauger zu reinigen. Wenn sich dann etwas bessert, hast du eventuell die Ursache für das Pfotenlecken aufgespürt.

Auch der nächste Punkt schadet den Pfoten der Hunde.

Streusalz im Winter tut Pfoten nicht gut.
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#2 Streusalz

Wenn im Winter überall mit Salz gestreut wird, kann das für die Pfoten der Hunde nicht gut sein – einige Hunde reagieren beispielsweise allergisch. Das Salz sorgt für rissige Pfoten und dringt auch in die empfindlichen Zehenzwischenräume ein und ruft dort Reizungen hervor. Die Tiere lecken sich die Salzkruste nach dem Gassigehen von den Pfoten und das abgeleckte Salz reizt die Magenschleimhaut und kann sogar für Vergiftungserscheinungen verantwortlich sein. Achte daher darauf, die Pfoten deines Lieblings nach dem Winterspaziergang mit lauwarmem Wasser zu waschen.

Es gibt noch mehr Gründe für das Pfotenlecken, die noch gefährlicher sein können.

Zecken können sich auch in Hundepfoten verbeißen.
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#3 Parasiten

Häufig sind verschiedene Parasiten der Grund, dass Hunde intensiv ihre Pfoten lecken. Das können mikroskopisch kleine Milben sein, die Juckreiz verursachen. Durch den Druck, der beim Laufen auf die Pfoten entsteht, werden empfindliche Bereiche zusätzlich gereizt und der Hund muss sich Linderung verschaffen. Dabei müssen die Parasiten nicht einmal an der Pfote selbst sitzen – manchmal handelt es sich beim exzessiven Pfotenlecken auch um eine Methode, um sich vom eigentlichen Problem abzulenken, wie die Haustier-Schutzorganisation PDSA erklärt.

Schaue nach einem Spaziergang am besten auch nach, ob nicht eine Zecke der Grund sein könnte. gerade im Sommer können die sich auch an den Hundepfoten verbeißen.

Oder ist der Grund auf der nächsten Seite die Ursache?

Zu wenig Bewegung sorgt für zu lange Krallen
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#4 Zu lange Krallen und Fellfilz

Tatsächlich können lange Krallen zum exzessiven Pfotenlecken als Verhaltensauffälligkeit führen. Bei Hunden, die ausreichend Bewegung bekommen, sollte das in der Regel keinen Grund darstellen, schließlich wetzen sich ihre Krallen durch das Laufen stetig ab. Ist das Tier aber älter oder in der Bewegung eingeschränkt, wachsen die Krallen auf eine für den Hund störende Länge.

Auch zu lange Haare an den Pfotenballen können stören. Wenn sich dort Fellfilz bildet, drückt und scheuert es unangenehm.

Zu lange Krallen können sogar zu Verletzungen führen. Achte deshalb immer darauf, ob die Krallenlänge in Ordnung ist und ergreife im Bedarfsfall entsprechende Maßnahmen.

Behalte auch die folgende Ursache im Blick.

Scherben liegen leider überall.
Quelle: Midjourney

#5 Verletzungen

Es ist nicht verwunderlich, dass Hundepfoten auch Verletzungen haben, schließlich laufen sie täglich stundenlang quasi barfuß durch die Straßen und Wälder. Wenn man mal schaut, wieviele Glasscherben und anderer Müll herumliegen, kann man froh sein, dass sich die Tiere nicht täglich verletzen.

Leckt dein Hund intensiv an einer bestimmten Pfote, solltest du prüfen, ob sich dort eine Verletzung verbirgt. Gegebenenfalls muss diese behandelt und verbunden werden. Generell empfiehlt es sich, die Pfoten nach dem Spaziergang auf Wunden und Fremdkörper abzuchecken.

Es gibt natürlich noch mehr Ursachen für das Pfotenlecken – siehe nächste Seite.

Langeweile ist schädlich für Tiere.
Quelle: Midjourney

#6 Langeweile

Man kennt das beispielsweise aus zoologischen Gärten: Die Tiere langweilen sich und entwickeln daraus immer wiederkehrende Manierismen, zum Beispiel dauerhaftes Ablaufen der immer gleichen Strecke. Auch das Pfotenlecken kann so eine Angewohnheit aus Langeweile sein. Ist der Hund geistig und körperlich unterfordert, muss er sich irgendwie ablenken. In diesen Fällen ist es ganz klar, dass man den Hund mehr fordern muss – mehr Auslauf, neue Strecken erkunden, Tricks lernen, intensiv mit dem Tier beschäftigen. Davon haben Hund und Halter*in etwas.

Das waren noch nicht alle Ursachen.

Entzündungen an der Hundepfote: Pododermatitis.
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#7 Pododermatitis

Die Pododermatitis ist eine Entzündung der Pfote, die neben anderen Erscheinungen auch zu häufigem Pfotenlecken führt. Weitere Symptome sind laut Tierärzt*innen unter anderem Juckreiz, Hautrötungen, nässende Ekzeme, Schwellungen zwischen den Zehen, ferner Veränderungen an den Krallen und an den Ballen. Sollten sich diese Symptome bemerkbar machen, ist der Gang zur Tierarztpraxis ratsam. Die Behandlung erfolgt nicht nur durch medizinische Maßnahmen, sondern auch durch Veränderungen der Haltungsbedingungen, schließlich liegen die Ursachen auch in der Pfotenpflege, der Ernährung oder dem Gewicht des Tieres.

Wie man den Problemen vorbeugen kann, erfährst du auf der Folgeseite.

An die Pfotenpflege sollte man schon Welpen gewöhnen.
Quelle: Midjourney

Wichtige Pflegetipps

Um den genannten Problemen und Krankheiten vorzubeugen, sollte man stets auf eine gute Pflege der Hundepfoten achten. Dazu gehört unter anderem:

- regelmäßiges Untersuchen der Pfoten auf Verletzungen und Fremdkörper
- die regelmäßige Krallenpflege
- Pflege der Pfotenballen, z.B. mit Balsam
- das Fell zwischen den Ballen schneiden.

Dabei ist es sinnvoll, das Tier von klein auf an die Pfotenpflege zu gewöhnen, damit es keine Probleme bei der täglichen Routine gibt.

Mit der regelmäßigen Kontrolle und Pflege kann man schon viel erreichen. In welchen Fällen und bei welchen Symptomen der Gang zur Tierarztpraxis unumgänglich ist, verraten wir auf der nächsten Seite.

Zeit für einen Tierarztbesuch.
Quelle: Midjourney

Wann braucht man ärztlichen Rat?

Während sich einige Ursachen für das exzessive Pfotenlecken bei Hunden noch gut durch Pflege, Aufmerksamkeit und Hausmittel beseitigen lassen, gibt es klare Signale, wann der Gang zur Tierarztpraxis unumgänglich ist. Dazu gehören beispielsweise:

- die Symptome verschlimmern sich trotz Maßnahmen
- das Tier hat größere Wunden und Entzündungen
- ein Krallenbruch
- der Hund leckt sich die Pfote wund. 

Wann immer es dir bedenklich oder besorgniserregend erscheint, ist ärztlicher Rat gut und wichtig. Dein Liebling wird es dir danken.

Pinterest Pin Pfotenlecken bei Hunden: Kaum jemand denkt daran, dass #4 eine Ursache dafür sein kann!