Fehler vermeiden: Viele streicheln ihre Haustiere falsch
Viele Haustierhalter haben einen Hund oder eine Katze, aber streicheln ihr Haustier ganz falsch! Man sollte die Fehler unbedingt vermeiden!

Eigentlich möchte man meinen, dass man beim Streicheln des Haustieres nicht so viele Fehler machen kann. Zudem denken viele Haustierbesitzer*innen, dass sie ganz genau wissen, welche Stellen ihrer Katze oder ihrem Hund besonders gut gefallen. In den meisten Fällen mag das sicherlich auch so sein, doch ähnlich wie bei uns Menschen sind auch Hunde und Katzen bei Berührungen sehr empfindsam und so gibt es auch gewisse Stellen oder auch Situationen, die sich nicht zum Kraulen eignen. Wir Menschen können das dann immer mittels unserer Sprache kommunizieren, doch den Vierbeinern bleiben nur bestimmte Gesten, die wir dann richtig deuten müssen. Denn leider streicheln viele Hunde- und Katzenbesitzer*innen ihr Haustier falsch! Auf den nächsten Seiten siehst du, wie es besser geht!
Los geht's!

#1 Überstimulierte Zonen bei der Katze
Auch viele Menschen kennen es: Man wird über einen längeren Zeitraum nur an einer Stelle gekrault und irgendwann wird es richtig unangenehm. So kann es auch Katzen ergehen, denn manche Stubentiger können es ganz und gar nicht ab, wenn sie an der gleichen Körperstelle berührt werden. Die Folge davon: Eine Überstimulation, die sogar dazu führen kann, dass die Katze beißt und zu Schlägen ausholt. Ein erstes Anzeichen ist häufig, dass sie vermehrt mit ihrem Schwanz hin und her wedelt. Da viele Katzen den ganzen lieben Tag lang gestreichelt werden, kann sich ihr Unwohlsein auch langsam aufbauschen, bis sie schließlich nicht mehr können und dann eben – vermeintlich grundlos – aggressiv werden. Damit dir das nicht passiert, solltest du also aufmerksam auf ihre Reaktion achten.
Es gibt noch mehr Punkte, die wichtig sind ...

#2 Die Streichelrichtung
Beim Streicheln von Katzen sollte man immer in Wuchsrichtung des Fells streicheln. Gegen den Strich zu streichen kann unangenehm sein und das Tier irritieren. Besonders Katzen reagieren darauf oft mit Unruhe oder Ablehnung. Stattdessen sind lange, sanfte Bewegungen entlang des Körpers entspannend und vermitteln Geborgenheit. Wenn das Tier positiv auf die Berührung reagiert, kannst du den Druck leicht anpassen.
Apropos Druck anpassen. Das ist tatsächlich für Katzen ein wirklich sehr wichtiger Punkt ...

#3 Druck anpassen
Beim Streicheln ist der richtige Druck entscheidend. Zu festes Kraulen kann für Katzen unangenehm oder sogar schmerzhaft sein. Besonders Katzen reagieren empfindlich auf zu grobe Berührungen und könnten sogar kratzen oder beißen. Wichtig ist natürlich auch hier, das Tier genau zu beobachten: Wenn es sich entspannt, die Augen schließt oder vielleicht sogar leicht schnurrt, dann ist der Druck angenehm. Zuckt die Katze oder zieht sich zurück, solltest du sanfter werden oder eine Pause machen.
Ein paar wichtige Stellen sollten vermieden werden ...

#4 Ohren und Schwanz vermeiden
Die Ohren und der Schwanz eines Tieres sind besonders sensible Zonen. Viele Katzen empfinden Berührungen dort als unangenehm oder sogar bedrohlich. Katzen reagieren oft mit einem schnellen Schwanzzucken oder Rückzug, wenn sie an den Stellen gestreichelt werden. Besonders kleine Kinder neigen dazu, bei Tieren an den Ohren oder dem Schwanz zu ziehen – was die Katze dann natürlich als schmerzhaft empfindet. Stattdessen solltest du dich auf angenehmere Zonen konzentrieren.
Und was sind die Zonen, an denen eine Katze gerne gestreichelt wird?

#5 „Katzogene“ Zonen bei der Katze
Tatsächlich ist es so, dass jede Katze ihren eigenen Geschmack hat, was das Streicheln angeht. Dennoch lässt sich häufig ein Muster erkennen, dass auch die Katzenhalter*innen für sich nutzen können. Denn eine Studie der Psychologin Susan Soennichsen aus dem Jahr 2015 zeigt, dass Katzen eher positiv auf das Streicheln in der Schläfenregion, also zwischen den Augen und den Ohren und eher negativ auf Berührungen in der Schwanzregion reagieren. Der Bereich um das Kinn und die Lippen liegt dazwischen. Manche kraulen ihren Stubentiger auch gerne am Kopf. Hier solltest du darauf achten, ob sich deine Katze dir gewisse Partien sogar entgegen streckt. Dann gefällt es ihr meist. Bei ihrem Bauch solltest du hingegen achtsam sein, denn er zählt zu den verletzlichsten Stellen ihres Körpers. Viele begehen den Fehler und missverstehen es, wenn die Katze ihren Bauch entgegen streckt. Häufig möchten sie dort aber nicht gestreichelt werden und empfindet die Geste eher als Übergriff.
Doch wie streichelt man eine Katze nun am besten? Es gibt einen Trick!

So streichelst du richtig
Um herauszufinden, welche Stelle deine Katze besonders liebt und wie lange sie die Berührung dort akzeptiert, kannst du einen einfachen Trick nutzen. Dafür berührst du deinen Stubentiger allein mit dem Zeigefinger. Du solltest diesen dann Richtung Maul bewegen und sie wird ihn daraufhin beschnuppern. Wenn sie für diese kurze Tuchfühlung bereit ist, dann wird sie deinen Finger mit ihrer Nase berühren und in Richtung eines Körperteils lenken, an dem sie besonders gerne gestreichelt wird. Der positive Effekt dabei: Die Katze merkt, dass sie selbst entscheiden kann, wo und wie sie gestreichelt wird. Außerdem solltest du immer darauf achten, ob deine Katze gerade überhaupt Lust auf Streicheleinheiten hat. Häufig signalisiert sie es dir, indem sie auf dich zugeht und ihren Kopf gegen deine Hand drückt oder ihren Körper an dir reibt. Wenn sie dann mit einem Schnurren und geschlossenen Augen reagiert, ist das ein Signal für Wohlbefinden.
Und auch beim Hund gilt es einiges zu beachten:

#6 Empfindsame Zonen beim Hund
Auch Hunde mögen Streicheleinheiten, jedoch nicht überall. Viele Hunde empfinden vor allem das Streicheln am Kopf als unangenehm. Denn Menschen und insbesondere Fremde wirken wegen ihrer Größe bedrohlich und die Berührung am Kopf kann daher ziemlich schnell einschüchternd wirken. Daher solltest du bei der Geste immer auf Augenhöhe kommen und nicht von oben herab streicheln. Zudem solltest du Umarmungen vermeiden, da sie in der Tierwelt kein Liebesbeweis signalisieren, sondern Überlegenheit ausdrücken. Hunde, die sich zu stark davon bedroht fühlen, können sogar zuschnappen. Manche Hunde sind auch weniger verschmust als andere, daher solltest du immer auf ihre Signale hören, ob sie gerade überhaupt gestreichelt werden möchten.
Darauf solltest du noch achten ...

#7 Ruhige, gleichmäßige Bewegungen bevorzugen
Hunde genießen Streicheleinheiten am meisten, wenn sie ruhig und gleichmäßig sind. Zu grobe oder hektische Berührungen können das Tier verunsichern oder sogar stressen. Besonders sensible oder ängstliche Hunde reagieren darauf mit Unwohlsein. Stattdessen sollte man sanft über das Fell streichen und dabei auf die Reaktion des Hundes achten. Wenn er entspannt bleibt oder sich sogar ankuschelt, genießt er die Berührung. Schnelle, ruckartige Bewegungen können dagegen als unangenehm empfunden werden. Ein gleichmäßiges, ruhiges Tempo sorgt dafür, dass die Streicheleinheiten für den Hund angenehm und beruhigend sind.
Auch beim Bauch solltest etwas du aufpassen ...

#8 Mit dem Bauch des Hundes aufpassen
Viele Hunde zeigen ihren Bauch als Zeichen von Vertrauen – aber nicht jeder genießt es, dort gestreichelt zu werden. Manche Hunde fühlen sich unwohl oder sogar bedroht, wenn jemand ihre empfindliche Bauchregion berührt. Deshalb sollte man den Bauch nur streicheln, wenn der Hund es selbst anbietet, etwa indem er sich von alleine auf den Rücken rollt und entspannt bleibt. Zwingt man ihm diese Berührung auf, könnte er sich gestresst fühlen oder sogar mit Abwehr reagieren.
Auch solltest du ihn nicht stören ...

#9 Nicht beim Fressen oder Schlafen streicheln
Ein Hund braucht seine Ruhezeiten, und das gilt besonders beim Fressen und Schlafen. Wer einen Hund in den Momenten streichelt oder bedrängt, kann Stress und Unsicherheit auslösen. Beim Fressen könnte der Hund sein Futter als bedroht ansehen und sich unwohl fühlen. Beim Schlafen kann eine plötzliche Berührung den Hund erschrecken. Deshalb sollte man dem Hund seine Rückzugsorte lassen und ihn nur dann streicheln, wenn er wach und ansprechbar ist. Das sorgt für mehr Vertrauen und eine entspannte Mensch-Hund-Beziehung.
Wenn wir schon beim Thema Aufdrängung sind ...

#10 Nicht aufdrängen
Nicht jeder Hund hat immer Lust auf Streicheleinheiten – und das sollte respektiert werden. Drängt man sich einem Hund auf, kann das schnell als unangenehm oder bedrohlich empfunden werden. Besonders schüchterne oder zurückhaltende Hunde brauchen manchmal mehr Abstand. Statt ihn einfach anzufassen, sollte man darauf achten, ob der Hund von selbst die Nähe sucht. Lehnt er Berührungen ab, sollte man das akzeptieren. Wenn ein Hund Streicheleinheiten genießen will, wird er das meist von alleine zeigen, etwa indem er sich anlehnt oder die Hand anstupst.
Und wo wird der Hund gerne gestreichelt?

#11 Lieblingsstellen beim Hund
Hunde mögen es besonders, wenn ihr Herrchen oder Frauchen sie am Hals oder an der Brust krault. Aber auch ruhige und besonnene Streicheleinheiten über den Rücken in Wuchsrichtung des Fells sind bei ihnen gern gesehen. Manche Vierbeiner mögen sogar eine Rückenmassage, die mit kreisenden Bewegungen mittels Daumen rechts und links neben der Wirbelsäule ausgeführt werden kann. Auch gegen eine ausgiebige Kopfmassage haben viele Hunde nichts. Dabei kann man auch die Ohren mit einbeziehen, wo du aber je nach Rasse unterscheiden solltest. Denn manche Hunde haben eben Schlappohren und manche Stehohren.
Wann streichelt man richtig?

So streichelst du richtig
Auch Hunde sind unterschiedlich und nicht jeder Vierbeiner möchte Tag und Nacht gekrault werden. Daher solltest du immer auf die Körpersprache deines Haustieres achten und auch akzeptieren, wenn er mal nicht gestreichelt werden möchte. Anzeichen dafür sind zum Beispiel, dass er sich weg duckt, zurückweicht oder sich von dir wegdreht. Manche Hundehalter begehen auch den Fehler, dass sie ihren Hund unbewusst für negatives Verhalten loben, indem sie ihn in einer Situation ganz unbedacht streicheln. Wenn der Hund z.B. bellt, streicheln viele Hundehalter ihren Vierbeiner, um ihn zu beruhigen. Das hat aber dann oftmals den gegenteiligen Effekt und bestärkt ihn hingegen nur. Daher sollte man seinen Liebling immer nur streicheln, wenn es gerade ruhig ist.
Willst du wissen, ob dein Hund dich wirklich liebt? Erfahre es hier in unserem Artikel.