Erste Hilfe beim Hund: Das solltest du als Hundebesitzer tun
Viele Hundebesitzer wissen leider nicht, wie sie sich verhalten sollen, wenn es ihrem Hund nicht gut geht: So leistest du ihm erste Hilfe
Dein Hund ist dein bester Freund und du möchte selbstverständlich, dass es ihm so gut wie möglich geht. Doch gerade, wenn Hunde gesundheitlich angeschlagen sind, fällt die Kommunikation oft schwer. Deshalb geben wir dir hier ein paar Tipps, was du bei ersten Anzeichen von Krankheit oder Verletzungen tun kannst. So können Hundebesitzer erste Hilfe leisten und das Leben ihres Vierbeiners schützen ...
Wer eine Katze hat, sollte hier gucken!
#1 Ruhe bewahren
Sollte es deinem Hund wegen einer Verletzung oder einer Krankheit schlecht gehen, solltest du tief durchatmen und dich ruhig um ihn kümmern. Stress von deiner Seite kann deinen Hund verängstigen und die Symptome verschlimmern. Sichere deinen Hund durch eine Leine, damit er nicht weglaufen kann. Je nachdem, wie er sich verhält, solltest du ihm zu deinem eigenen Schutz einen Maulkorb anlegen, damit er dich bei schmerzbedingtem Schnappen nicht verletzt. Halte alle Personen fern, die ihm nicht konkret helfen können oder sollen.
#2 Telefonnummer des Tierarztes
Die Nummer des Tierarztes solltest du jederzeit griffbereit haben. Bei jeder Verletzung oder Erkrankung ist sein Rat unerlässlich und sollte nicht herausgezögert werden. Auch Impfbesuche solltest du hier regelmäßig vereinbaren, damit er deinen Hund im Notfall gut kennt.
#3 Stabile Seitenlage
Wenn dein Hund das Bewusstsein zu verlieren droht, kannst du ihn in die stabile Seitenlage legen und dafür sorgen, dass seine Atemwege frei sind.
#4 Behandlung bei Vergiftung
Sowohl giftige Pflanzen, aber auch bestimmte Lebensmittel, Arzneimittel oder Giftköder können zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen. Bekommst du mit, dass dein Hund etwas Giftiges zu sich genommen hat oder einen aufgeblähten Bauch hat oder generell Bauchschmerzen hat, solltest du umgehend zum nächsten Tierarzt fahren.
#5 Erstickungsanfall
Wenn dein Hund etwas verschlingt, das ihm im Hals stecken bleibt, können seine Atemwege blockiert werden. Auch ein Insektenstich kann die Ursache für einen Erstickungsanfall sein. In diesem Fall solltest du ihm in den Hals fassen und ihm den Gegenstand entfernen. Schaffst du es nicht, musst du so schnell wie möglich zum Tierarzt. Ist ein Insektenstich der Grund, solltest du zuerst den Stachel entfernen, den Hals und deinen Hund an Wassereis oder Eiswürfeln lutschen lassen. Von außen hilft eine Kühlkompresse. Bekommt dein Hund weiterhin keine Luft, müsst ihr zum Tierarzt, da es sich um eine Insektenstichallergie handeln kann.
#6 Hitzschlag
Gerade im Auto kann es innerhalb kürzester Zeit im Frühling und Sommer zu heiß werden. Wenn du deinen Hund darin nur wenige Minuten in der prallen Hitze sitzen lässt, kann er bereits einen Hitzschlag erleiden und im schlimmsten Fall auch daran sterben. Bringe deinen Hund in so einem Fall in den Schatten bringen und lege ihm ein feuchtes Tuch auf Hals und Kopf. Biete ihm außerdem etwas zu trinken an.
#7 Wunden versorgen
Offene Wunden musst du möglichst direkt versorgen. Sind sie eher oberflächlich, kannst du sie mit einer Mullbinde oder einem Taschentuch abzudecken, damit kein weiterer Dreck hineingeraten kann und die Blutung eingedämmt wird. Ist die Verletzung tiefer, kann sie mitunter stark bluten. Dunkles Blut deutet darauf hin, dass eine Vene verletzt wurde. Helles Blut, das stoßweise heraustritt, deutet auf eine Arterienverletzung hin. Hier besteht Lebensgefahr, denn mit jedem Herzschlag wird nun Blut aus der Wunde gepumpt, und es muss schnellstens ein Druckverband angelegt werden.
Dabei legst du Mull oder Taschentücher auf die blutende Verletzung, umwickelst sie mit einer Binde oder einem Tuch, legst eine Rolle Mullbinde oder eine Packung Taschentücher darauf und verbinde dieses Druckpolster fest mit einer Binde. Knote sie gut zu. Blutet der Verband durch, binde einen zweiten darüber. Zur Not kannst du auch ein T-Shirt oder Socken verwenden. Wenn du Klebeband hast, solltest du den dichten Verband danach am Fell befestigen, damit er nicht verrutscht. Danach müsst ihr so schnell wie möglich zum Tierarzt.
#8 Brüche versorgen
Einen Kiefer- oder Schädelbruch kannst du daran erkennen, dass Gesicht bzw. Kiefer asymmetrisch aussehen. Rippen- oder Wirbelbrüche sind oft nur schwer für den Laien zu erkennen. Bei allen Brüchen solltest du deinen Hund so wenig wie möglich bewegen. Trage ihn in einer großen Decke zum Auto und bringe ihn zum Tierarzt. Offene Brüche solltest du keinen Fall selbst schienen. Decke sie stattdessen mit einem keimfreien Tuch ab, bis ihr beim Tierarzt seid.
#9 Magenverdrehung
Eine Magendrehung kann jederzeit bei einem vollkommen gesunden Hund auftreten. Am häufigsten davon betroffen sind große Vierbeiner, die einen tiefen Brustkorb haben. Je älter dein Tier ist, umso eher steigt das Risiko dafür an. Bei einer Magendrehung zählt jede Sekunde und es gibt leider nichts, das du selbst als Erste-Hilfe-Maßnahme machen kannst. Du erkennst sie daran, dass dein Hund einen stark aufgeblähten Bauch hat, extrem unruhig ist und stark speichelt. Es kann sein, dass er vergeblich versucht sich zu erbrechen oder Kot abzusetzen. Du musst umgehend mit deinem Hund zu einem Tierarzt fahren, damit er dort operiert werden kann.
Für den Fall eines Wohnungs- oder Hausbrands solltest du auch gewappnet sein:
Feuerwehrrettung
Ein anderer Notfall mit deinem geliebten Haustier kann ein Hausbrand sein. In einem solchen Notfall gilt es als allererstes sich und seine Kinder in Sicherheit zu bringen. Hunde können sich in solchen Situationen verstecken, in Panik geraten oder sogar aggressiv werden und dem Menschen bleibt einfach nicht genug Zeit, seinen Liebling zu retten. Dafür gibt es solche Sticker*, die man ausfüllen und an die Wohnungstür anbringen kann. Die Feuerwehr weiß dann bescheid, dass sich noch Lebewesen im Haus oder in der Wohnung befinden, die ebenfalls gerettet werden sollen.
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