Von Mücken bis Zecken: Die Insekten übertragen Krankheiten
Insekten sind nicht nur für viele aufgrund ihres ungewöhnlichen Aussehens eine echte Zumutung: Sie können auch einige schwere Krankheiten übertragen.
Insektenstiche und -bisse sind nicht nur lästig, sondern können auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Bestimmte Insekten wie Mücken, Zecken und einige Spinnenarten sind dafür bekannt, gefährliche Krankheiten zu übertragen. Diese Krankheiten reichen von Lyme-Borreliose und Dengue-Fieber bis hin zu schwerwiegenden allergischen Reaktionen. Der Klimawandel trägt zur Verbreitung exotischer Insektenarten bei, die tropische Viren auch in gemäßigte Klimazonen bringen. Es ist daher wichtig, sich über die Risiken zu informieren und Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor Insektenstichen zu schützen. Alles Wichtige erfährst du im folgenden Artikel.
Fangen wir mit dem ersten gefährlichen Insekt an:
#1 Gabelschwanzraupe
Die giftige Gabelschwanzraupe (Megalopyge opercularis) ist in Europa weit verbreitet. Sie hat die Form einer Träne und ist mit langen, seidigen Haaren bedeckt, wodurch sie wie ein Wattebausch oder Pelz aussieht. Diese Tarnung verbirgt jedoch gefährliche, giftige Haare, die bei Berührung in die Haut eindringen und starke Schmerzen, Hautausschlag und sogar Schwellungen, Übelkeit oder Atembeschwerden verursachen können. Die Schmerzen lassen in der Regel nach etwa einer Stunde nach, können aber in schwereren Fällen länger anhalten. Die Raupe entwickelt sich später zu einem unscheinbaren Mottenfalter. Zur Linderung von Schmerzen und Brennen nach Kontakt mit den Haaren der Gabelschwanzraupe gibt es mehrere Methoden. Wasche die betroffene Stelle mit Seife und Wasser und trockne sie mit einem Haartrockner auf niedriger Stufe. Um anhaftende Haare zu entfernen, klebe ein Klebeband auf die Stelle und ziehe es ab. Du kannst auch Isopropyl-Alkohol, eine Schlämme aus Backpulver oder Calamin-Lotion auftragen. Ein Eispack kann ebenfalls helfen. Bei stärkeren Reaktionen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Kommen wir zum nächsten Insekt:
#2 Milben
Milben sind nahe Verwandte der Spinnen und können wie Zecken Krankheiten auf Menschen übertragen. Diese winzigen Parasiten sind weit verbreitet und können juckende Hautausschläge wie Krätze oder Milbendermatitis, sowie andere Beschwerden verursachen. Milbenbisse führen zu verschiedenen Gewebereaktionen, und in manchen Regionen können Sandflöhe Milbenfleckfieber übertragen. Manche Milben graben sich in die Haut ein, während andere allergische Reaktionen auslösen. Die Behandlung umfasst Juckreiz lindernde Medikamente, Antibiotika und spezielle Salben wie Permethrin oder Lindan.
Doch wie sieht es mit Skorpionen aus?
#3 Skorpion
Die Stiche nordamerikanischer Skorpione sind meist harmlos und führen nur zu leichten Schmerzen und Schwellungen. Der Rindenskorpion (Centruroides exilicauda), der in Arizona, New Mexico und Kalifornien vorkommt, hat jedoch einen giftigeren Stich. Dieser kann starke Schmerzen, Taubheitsgefühle und bei Kindern schwerwiegende Symptome wie unkontrollierte Muskelzuckungen und Atembeschwerden verursachen. Die Behandlung umfasst Schmerzmittel, Beruhigungsmittel bei schweren Symptomen und gelegentlich ein Gegengift, das jedoch allergische Reaktionen auslösen kann. In Regionen mit giftigeren Skorpionen, wie dem Mittleren Osten, werden Stiche intensiv medizinisch behandelt.
Spinnen sind meistens harmlos ... außer diese beiden Arten:
#4 Spinnen
Die meisten Spinnen sind giftig, aber viele Arten haben Fänge, die zu kurz oder dünn sind, um die menschliche Haut zu durchdringen. In den USA sind ernsthafte Verletzungen durch Spinnenbisse selten und werden hauptsächlich durch die Schwarze Witwe und die Braune Einsiedlerspinne verursacht. Die Schwarze Witwe kommt überall in den USA vor, während die Braune Einsiedlerspinne hauptsächlich im mittleren Westen und im zentralen Süden lebt. Der Biss der Schwarzen Witwe verursacht krampfartige Magenschmerzen und Kopfschmerzen. Auch Bluthochdruck sowie Muskelschmerzen sind möglich. Der Biss der Braunen Einsiedlerspinne kann zu schweren Wunden und möglicherweise zu einer Nekrose führen. Unter einer Nekrose wird in der Biologie und Medizin das Absterben oder der Tod einzelner oder mehrerer Zellen verstanden. Weitere Symptome können Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Muskelschmerzen sein. Auch Todesfälle kommen vor. Die Behandlung umfasst Wundreinigung, Eis zur Schmerzlinderung und in schweren Fällen den Einsatz von Medikamenten oder Gegengiften. Viele vermeintliche Spinnenbisse sind in Wirklichkeit Hautinfektionen oder andere Erkrankungen. Bei einem schweren Verlauf sollte aber immer ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Vor diesem Insekt auf der nächsten Seite solltest du dich besonders schützen:
#5 Zecken
Zecken und Milben sind enge Verwandte der Spinnen und können als Parasiten auf Menschen und Tieren leben. Sie sind Überträger zahlreicher Krankheiten wie Lymeborreliose und Rocky-Mountain-Fleckfieber. Während die meisten Zeckenbisse schmerzlos und ungefährlich sind, können sie bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Einige Zeckenarten, besonders in Nordamerika, können durch ihren Speichel eine Zeckenlähmung verursachen, die durch Atemprobleme gefährlich werden kann. Eine schnelle Entfernung der Zecke ist wichtig, um das Risiko von Infektionen zu minimieren. Zecken sollten vorsichtig mit einer Pinzette entfernt und die Bissstelle mit einem Antiseptikum behandelt werden. Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von heller Kleidung und das Auftragen von Insektenschutzmitteln können Zeckenbisse verhindern. Zu den bedeutendsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland gehört zum einen die Bakterieninfektion Borreliose.
Die nervigsten Insekten überhaupt: So gefährlich sind Stechmücken:
#6 Stechmücken
Stechmücken, insbesondere die Tigermücke, gelten als gefährliche Krankheitsüberträger, darunter Dengue- und West-Nil-Fieber. Jährlich verursachen sie weltweit über 725.000 Todesfälle. Auch in Deutschland breiten sich exotische Mückenarten aufgrund des Klimawandels aus, was das Risiko von Krankheitsübertragungen erhöht. Besonders heimtückisch ist die Tigermücke, die auch tagsüber aktiv ist. Um Mückenstiche zu vermeiden, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, wie das Tragen von schützender Kleidung und die Vermeidung von Mückenbrutstätten in stehenden Gewässern.
Was passiert bei einem Biss eines Tausendfüßers?
#7 Tausendfüßer
Sowohl Hundertfüßer als auch Tausendfüßer haben segmentierte Körper, jedoch unterscheiden sie sich in der Anzahl der Beine pro Körpersegment. Hundertfüßer besitzen ein Paar Beine pro Segment, die seitlich am Körper angeordnet sind, während Tausendfüßer zwei Paar Beine pro Segment direkt unter dem Körper haben. Hundertfüßer haben flachere Körper, während Tausendfüßer runder erscheinen. Hundertfüßerbisse sind schmerzhaft und verursachen Schwellungen, während Tausendfüßer ein giftiges Sekret absondern, das Hautreizungen auslösen kann. Die betroffenen Stellen sollten mit Eis gekühlt oder mit Seife und Wasser gereinigt werden.
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#8 Bienen, Wespen und Hornissen
Stiche von Bienen, Wespen und Hornissen sind in den USA weit verbreitet. Solche Insektenstiche führen meist zu Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Schwere allergische Reaktionen sind selten, können jedoch lebensbedrohlich sein. Die Behandlung umfasst das Entfernen des Stachels und das Auftragen von Cremes zur Linderung. Im Falle von anaphylaktischen Reaktionen ist eine Epinephrin-Injektion notwendig. Menschen mit bekannter Allergie sollten stets eine Epinephrin-Fertigspritze bei sich tragen und in Notfällen schnell handeln. Wespen gehen auch an Abfälle bei der Suche nach Beute. Deshalb kann im Gegensatz zu einem Bienenstich ein Wespenstich bedenkliche Folgen haben, weil durch ihn Krankheitskeime, zum Beispiel Bakterien, übertragen werden können.
Ameisen sind den meisten gut bekannt. Doch eine bestimmte Art kann besonders in Krankenhäusern gefährlich werden:
#9 Ameisen
Es ist wichtig, bei einem Ameisenbiss oder -stich, besonders bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem, die Symptome genau zu beobachten, insbesondere im Mund-, Rachen- oder Augenbereich. Wenn Symptome auftreten und sich verschlimmern, sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Waldameisen können zusätzlich zu einem Biss ein giftiges Sekret absondern, das stark brennt, aber nicht gefährlich ist. Die eingeschleppte Pharaoameise kann jedoch gefährliche Krankheiten, wie Streptokokken, Staphylokokken oder Salmonellen übertragen und ist besonders in Krankenhäusern gefürchtet, da sie, wenn sie in Krankenhäuser eingeschleppt wird, in Geräte und Wundverbände eindringen kann. Die Pharaoameise kommt auch in Deutschland vor und fühlt sich besonders in warmen Gebäuden wohl.