Warum neigen Hunde den Kopf, wenn du mit ihnen sprichst?

Er ist dein bester Freund, dein treuer Begleiter und immer für dich da: Dein Hund zeigt dir jeden Tag, wie sehr er dich lieb hat. Doch bei einer Sache sind Menschen oft verwirrt: Was bedeutet es, wenn Hunde den Kopf neigen, wenn du mit ihnen sprichst? Es ist bestimmt schon allen Hundeeltern aufgefallen: Wenn der süße Fellknäuel vor uns sitzt und wir mit ihm reden, legt er den Kopf schief. Manche Menschen glauben, dass das ein Zeichen dafür ist, dass das Tier uns verstanden hat. Doch das stimmt nicht so ganz. Wir bringen nach Jahren des Rätselratens ein wenig Licht ins Dunkel. 

Auf den Seiten findest du die Antworten:

#1 Du hast seine volle Aufmerksamkeit

Aber auch, wenn dein Schatz dich nicht versteht, musst du nicht traurig sein. Denn das Kopfschieflegen ist dennoch ein wirklich liebevolles und gutgemeintes Anzeichen. Wenn ein Hund das macht, wenn du mit ihm sprichst, bedeutet das, dass du seine volle Aufmerksamkeit hast. Was dein Hund versteht, ist dein Tonfall, die Dinge, die ihm zeigst und die Gestik, mit dem du ihm begegnest. Das hilft ihm, angemessen auf dich zu reagieren. So erscheint uns oft, als würde ein Hund jedes unserer menschlichen Worte verstehen.

Doch neben der liebevollen Geste dir gegenüber hat das Schieflegen noch einen weiteren Vorteil ...

#2 Er nimmt Geräusche besser wahr

Indem dein Hund seinen Kopf schieflegt, kann er Geräusche besser wahrnehmen. Er ist dann schlau genug, Gestik, Mimik, Tonfall und Umgebungsgeräusche miteinander zu verknüpfen und handelt deshalb manchmal genauso, wie du es von ihm erwartest. Je nach Gewohnheit reagiert er dann besser, wenn er den Befehl schon kennt, oder schlechter, wenn es eine neue Art von Befehl ist. Was aber wieder mal eine Sache beweist: Dein Hund möchte, dass du zufrieden mit ihm und seiner Leistung bist, auch wenn er dich nicht wortwörtlich versteht. Deshalb solltest du ihn immer loben, wenn er richtig auf deine Worte reagiert und Geduld haben, wenn er noch nicht so weit ist.

Es gibt aber noch weitere Gründe, weswegen er das tut:

#3 Ein verbessertes Sehfeld

Ein weiterer Grund, warum dein Vierbeiner den Kopf neigt, könnte sein, dass er dadurch sein Sehfeld verbessert. Hunde haben, anders als Menschen, eine breitere Schnauze, die ihr Sichtfeld einschränken kann. Indem sie den Kopf schieflegen, können sie über ihre Schnauze hinwegblicken und so deine Mimik und Körpersprache besser erkennen. Dies hilft ihnen, noch feinfühliger auf dich zu reagieren und deine Stimmungen und Absichten besser einzuschätzen. Diese charakteristische Kopfhaltung zeigt ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Fähigkeit, subtile Signale wahrzunehmen, was ihre Fähigkeit zur sozialen Interaktion und zum Verständnis ihrer Umgebung stärkt.

Der nächste Grund wird dich freuen:

#4 Emotionale Verbundenheit

Das Kopfneigen ist auch ein Zeichen emotionaler Verbundenheit. Es zeigt, dass dein Hund nicht nur versucht, dich besser zu verstehen, sondern dass ihm auch daran liegt, eine starke Bindung zu dir aufzubauen. Dieses Verhalten kann also auch als eine Art „Kuscheln auf Distanz“ interpretiert werden, eine Geste, durch die dein Hund Nähe und Zuneigung ausdrückt, auch wenn er gerade nicht direkt bei dir ist. Du kannst dich also glücklich schätzen, wenn dein Vierbeiner dies tut, wenn du mit ihm sprichst. Er zeigt sich empfänglich für die Interaktion mit dir und möchte dir emotional nahe sein.

Manchmal steckt dahinter leider auch ein ganz unschöner Grund:

#5 Gesundheitliche Probleme

Während das Kopfneigen oft ein harmloses und entzückendes Verhalten ist, kann es in manchen Fällen auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Wenn dein Hund seinen Kopf häufig und ohne offensichtlichen Grund neigt oder dabei Anzeichen von Unbehagen zeigt, kann das ein Signal für eine Ohrenentzündung oder andere gesundheitliche Beschwerden sein. Sprichst du ihn also gar nicht an, sondern beobachtest oft, wie deine Fellnase hin und wieder ruckartige Kopfbewegungen macht, dann kann das durchaus auf Schmerzen hinweisen. In solchen Fällen solltest du einen Tierarzt aufsuchen und dies abklären lassen

Und auch der nächste Grund hat etwas mit dem Hundebesitzer oder der Besitzerin zu tun:

#6 Training und Konditionierung

Manchmal ist das Kopfneigen auch das Ergebnis von Training und Konditionierung. Wenn du deinen Hund jedes Mal, wenn er den Kopf schieflegt, belohnst oder ihm Aufmerksamkeit schenkst, lernt er schnell, dass dieses Verhalten eine positive Reaktion von dir hervorruft. Mit der Zeit kann er anfangen, den Kopf zu neigen, um genau diese Reaktion zu bekommen – ein cleverer Zug unseres besten Freundes! Du solltest daher aufpassen, dass du ihm nicht allzu oft ein Leckerli gibst, wenn er den Kopf neigt, weil du irgendwann gar nicht mehr unterscheiden kannst, ob er aufmerksam deinen Worten lauscht oder eigentlich wie gebannt auf deine Hand starrt.

Manchmal steckt aber auch einfach das dahinter:

#7 Neugier und Entdeckungslust

Ein weiterer Grund, warum Hunde ihren Kopf neigen, kann ihre angeborene Neugier und ihr Entdeckungsdrang sein. Hunde sind von Natur aus neugierige Tiere, die ständig ihre Umgebung erkunden und neue Informationen aufnehmen. Wenn du mit deinem Hund sprichst, kann das Neigen des Kopfes ein Zeichen dafür sein, dass er versucht, neue Reize oder unbekannte Wörter zu identifizieren und zu verarbeiten. Es ist, als würde er sagen: „Das klingt interessant! Erzähl mir mehr!“ In diesem Sinne ist das Kopfneigen nicht nur eine Reaktion auf bekannte Signale, sondern auch ein Ausdruck des Wunsches, mehr zu lernen und zu verstehen.

Wie sollte man als Hundehalter*in darauf reagieren?

Wie du darauf reagieren kannst

Es ist wichtig, dass du die Körpersprache deines Hundes richtig deutest und darauf angemessen reagierst. Wenn dein Hund den Kopf neigt, gib ihm Bestätigung durch sanfte Worte oder Streicheln. So verstärkst du eure Bindung und zeigst ihm, dass du seine Bemühungen schätzt. Achte dabei jedoch darauf, nicht jedes Mal Leckerlis als Belohnung zu geben, um Übergewicht zu vermeiden. Stattdessen kannst du alternative Belohnungen wie Spielzeit im Freien oder ein neues Spielzeug einführen, um die Bindung zu festigen und gleichzeitig die körperliche Gesundheit deines Hundes zu fördern.

Eine Sache ist in dem Zusammenhang noch besonders wichtig:

Die Individualität jedes Hundes

Zum Schluss ist es wichtig zu betonen, dass jeder Hund ein Individuum ist. Nicht alle Hunde neigen aus denselben Gründen den Kopf, und einige tun es vielleicht auch gar nicht. Beobachte deinen Hund genau und lerne seine einzigartigen Verhaltensweisen und Signale kennen. So kannst du sicherstellen, dass du seine Bedürfnisse verstehst und auf sie eingehen kannst. Einige Hunde neigen den Kopf, um besser zu hören, während andere das machen, weil sie neugierig sind oder ihre Bindung zu dir auszudrücken wollen. Indem du die Persönlichkeit deines Hundes besser verstehst, baust du eine stärkere Bindung auf und schaffst eine positive Umgebung für ihn. Sei bei der Interpretation seines Verhaltens geduldig und einfühlsam und du wirst eine noch tiefere Beziehung zu deinem pelzigen Freund aufbauen.