Warum zwinkern Hunde?

Viele Hundebesitzer haben vielleicht schon einmal davon gehört, aber ist es wirklich wahr? Zwinkern Hunde? Und warum tun die Vierbeiner das überhaupt?

Der Hund zwinkert. Doch was hat es zu bedeuten?
Quelle: imago images / imagebroker/theissen

Für viele Menschen sind Hunde ein toller Ersatz für menschliche Nähe, selbst wenn sie das niemals zugeben würden. Das ist erst mal auch gar nicht weiter schlimm, denn wir alle wollen natürlich nur das beste für den Vierbeiner und kümmern uns liebevoll um sein Wohlergehen! Manche Dinge solltest du dabei aber unbedingt lassen, denn bestimmte Dinge kann ein Hund gar nicht leiden. Einige Hundebesitzer gehen vielleicht sogar so weit, sich zu fragen, ob sie dem Hund rohes Fleisch zu fressen geben sollen oder lieber nicht. Aber abgesehen von dem Essen ist dir schon mal aufgefallen, dass dein Hund zwinkert? Zwinkern bei einem Hund? Kein Scherz, es gibt sogar Gründe, warum ein Hund das tut:

Manche vermenschlichen den Hund so sehr und denken, der Hund zwinkert.
Quelle: IMAGO / Zoonar

Bildest du dir das nur ein?

Manche Hundebesitzer*innen gehen extrem weit, wenn es darum geht, ihren Hund zu vermenschlichen. Sie kleiden ihn nicht nur in Kleidung, sondern räumen ihm sogar einen Platz am Tisch ein. Bei gemeinsamen Mahlzeiten wird über den Tag gesprochen und der Vierbeiner scheint tatsächlich zu zwinkern, als Zustimmung zu wirken. Es mag vielleicht nicht genau so sein, dass er auch wirklich bellt, aber das Zwinkern ist eine Tatsache, die nicht eingebildet ist. Diese Art der Vermenschlichung zeigt, wie eng die Beziehung zwischen Mensch und Hund sein kann, aber es ist wichtig, auch die natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen des Hundes zu respektieren, um ein glückliches und gesundes Zusammenleben zu gewährleisten.
 

Das könnten die Gründe dafür sein:

Oft ist Zwinkern auch der Weg, mit anderen Hunden zu kommunizieren.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#1 Sie kommunizieren mit anderen Hunden

Das Zwinkern ist eine interessante Form der Kommunikation bei Hunden. Hunde nutzen dieses Verhalten, um mit anderen Hunden zu interagieren und ihre Absichten auszudrücken. Im Gegensatz zu Menschen kann das Zwinkern bei Hunden eine freundliche und friedliche Geste darstellen, um Konflikte zu vermeiden. Es signalisiert Entspanntheit und Vertrauen. Wenn ein Hund einem anderen zuzwinkert, kann dies als Einladung zum Spiel oder als Zeichen der Unterwerfung interpretiert werden. Das Zwinkern dient auch dazu, den Stress zu reduzieren, insbesondere in sozialen Situationen. Es zeigt, dass der Hund versucht, eine positive soziale Bindung aufzubauen, und es ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Tiere subtile nonverbale Signale nutzen, um miteinander zu kommunizieren.

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Der Hund zwinkert, weil etwas in seinem Auge ist.
Quelle: imago images / fStop Images

#2 Sie haben etwas im Auge 

Wenn du deinen Vierbeiner anschaust und feststellst, dass seine Augen gerötet sind und möglicherweise sogar einige Hundetränen fließen, könnte das Zwinkern ein Zeichen dafür sein, dass er möglicherweise etwas im Auge hat. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um eine Augeninfektion oder eine Bindehautentzündung handelt, da solche Zustände auch bei Hunden auftreten können. Wenn das Zwinkern über mehrere Tage anhält, ist es ratsam, den Tierarzt oder die Tierärztin aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten. Wenn das Phänomen jedoch nach einem Tag abklingt, besteht möglicherweise kein Grund zur Sorge. Dennoch ist es immer wichtig, die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres geliebten Vierbeiners im Auge zu behalten und bei Bedenken professionellen Rat einzuholen.

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Der Hund kneift sein Auge zusammen.
Quelle: imago images / YAY Images

#3 Liebevolle Mimik

Kleinen Hunden wird oft nachgesagt, dass sie häufiger bellen würden oder angriffslustiger wären. Das könnte aber auch daran liegen, dass manche Menschen den Fehler machen, den Hunden direkt in ihre Augen zu sehen. Das mögen Hunde nämlich überhaupt nicht, zumindest geht es den meisten so. Direkten Augenkontakt suchen Hunde eigentlich nur, wenn sie kurz vor einem Angriff stehen, dann fixieren sie ihren "Gegner" so richtig - kein gutes Zeichen also.

Andersherum machen Hunde ein wohlgesonnenes Aufeinandertreffen deutlich, in dem sie zwinkern. Kein Witz, manche Hunde machen das tatsächlich, um dem Anderen zu zeigen "ich komme in friedlicher Absicht". Zumal zwinkern für viele Hunde ein Zeichen von Zuneigung ist. 

Das sagt Expertin für Hunde-Körpersprache, Martha Knowles zum Zwinkern bei Hunden und deren Ursache:

Ein schwarz-brauner Hund hebt die Augenbrauen.
Quelle: imago images / YAY Imagies

Expertin für Hunde-Körpersprache, Martha Knowles

Um noch einmal sicherzugehen, falls du beunruhigt sein solltest, weil du einfach keine Erklärung für das Zwinkern deines Hundes findest, haben wir noch einen Blogeintrag (der Blog nennt sich übrigens "Silent Conversations") von Hunde-Körpersprachen-Expertin Martha Knowles für dich:

„Grundsätzlich kann Zwinkern als beruhigendes Signal gewertet werden und kann, als Teil anderer Körpersprache, auch als Verhandlungsstrategie mit dem Gegenüber dienen.“

Bei Martha Knowles handelt es sich um eine Bloggerin, die sich mit Hundekommunikation und Körpersprache beschäftigt und ihre Erfahrungen an ihre LeserInnen weitergeben möchte. Dabei ist es das A und O auf die Körpersprache und die Signale des Hundes zu achten und sich mit der Bedeutung davon zu beschäftigen. 

Doch was, wenn es doch etwas Ernstes ist?

Manchmal ist es jedoch eine Augenkrankheit, die den Hund zum Zwinkern bringt.
Quelle: IMAGO / Shotshop

Doch was, wenn es doch eine Krankheit ist? 

Augenkrankheiten können bei Hunden auftreten und erfordern eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung, um das Sehvermögen und das Wohlbefinden des Tieres zu erhalten. Eine häufige Augenerkrankung bei Hunden ist die Bindehautentzündung (Konjunktivitis), die durch Infektionen, Allergien oder Reizstoffe verursacht werden kann. Symptome sind gerötete Augen, tränende Augen, Ausfluss und häufiges Blinzeln. Hornhautverletzungen sind ebenfalls verbreitet und können durch Verletzungen, Fremdkörper oder Infektionen auftreten. Ein trübes oder tränendes Auge, Lichtempfindlichkeit und Reiben des Auges sind mögliche Anzeichen. Katarakte, eine Trübung der Augenlinse, können Hunde jeden Alters betreffen und zu Sehstörungen führen. Glaukom ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der der Augeninnendruck steigt und unbehandelt zur Erblindung führen kann.

Wie geht man mit solchen Krankheiten um? 

So behandelst du Augenkrankheiten bei deinem Hund.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Das sind die Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Augenkrankheiten bei Hunden hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei Verdacht auf eine Augenkrankheit ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Die Behandlung kann Medikamente wie Augentropfen, Salben oder Antibiotika beinhalten, um Infektionen zu bekämpfen und Entzündungen zu reduzieren. Bei schweren Fällen von Katarakten oder Glaukom kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein. Um Augenkrankheiten vorzubeugen, ist regelmäßige tierärztliche Untersuchung wichtig, insbesondere bei älteren Hunden oder Hunden mit genetischer Veranlagung. Vermeidung von Reizstoffen, Schutz der Augen vor Verletzungen und gute Hygiene sind ebenfalls hilfreiche Maßnahmen. Besitzer sollten die Augen ihres Hundes regelmäßig auf Anzeichen von Rötung, Ausfluss oder anderen Auffälligkeiten überprüfen und bei Bedenken sofort einen Tierarzt konsultieren, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und das Sehvermögen ihres geliebten Vierbeiners zu schützen.

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