Bellen abgewöhnen: 12 Tipps, wenn dein Hund nicht aufhört zu bellen

Bellt sich dein Hund manchmal regelrecht in Rage? Mit den Tipps sorgst du dafür, dass dein Vierbeiner damit aufhört. So kannst du ihm das Bellen abgewöhnen:

Der Hund des Besitzers bellt etwas in der Ferne an.
Quelle: IMAGO / Westend61

Wie macht der Hund? Wauwau! Zumindest wenn man ihn lässt. Im Idealfall bringt man Hunden jedoch bei, nicht übermäßig viel und lange zu bellen. Das strapaziert nämlich nicht nur unsere Nerven, sondern auch die unserer Nachbarn. Wir können viel von Hunden lernen, im Bell-Fall können wir einiges über sie lernen. Wenn du dem eigenen Vierbeiner das ständige Bellen abgewöhnen willst, bedarf es jedoch einiger Tipps und Tricks – und die sind, je nach Grund für das unfreiwillige Hundekonzert, unterschiedlich.

Die häufigsten Gründe, aus denen Hunde bellen und wie du es ihnen abgewöhnen kannst, erfährst du auf den nächsten Seiten!

Viele Hunde bellen aus Wachsamkeit.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#1 Wachsamkeit

Dein Hund bellt aus Wachsamkeit, beispielsweise da jemand an eurer Haus- oder Wohnungstür vorbeigeht? Dann hilft es, ihm den Unterschied zwischen „bellen“ und „ruhig“ spielerisch beizubringen. Planethund schlägt dabei beispielsweise die folgende Reihenfolge vor:

  1.  Gib den Befehl „bellen“.
  2.  Tu etwas, das Bellen hervorruft.
  3.  Nach einigen Bell-Lauten lobst du den Hund.
  4.  Gib dann den Befehl „ruhig“.
  5.  Zeige dem Hund ein Leckerli. Dieser ist nun abgelenkt und hört auf zu bellen.
  6.  Lobe ihn in der Ruhephase: „Guter Hund, ruhig!“. Bellt er weiter, zeig ihm, dass es keine Belohnung gibt.
  7.  Wenn er mehrere Sekunden ruhig war, gibst du ihm das Leckerli.
  8.  Wiederhole den Vorgang und steigere dabei die Ruhephasen auf ein bis zwei Minuten.

Wenn du das Spiel auf lange Sicht immer wiederholst, wird dein Hund irgendwann den Unterschied begriffen haben und auch außerhalb des Spiels auf deine Befehle reagieren. Das erfordert eine ganze Menge Übung – doch es lohnt sich!

Doch auch Folgendes könnte ein Grund fürs Bellen sein:

Oft fangen Hunde an zu bellen, wenn sie Unsicherheit verspüren.
Quelle: IMAGO / agefotostock

#2 Unsicherheit

Manchmal bellen Hunde, weil sie unsicher sind oder die Nervosität ihres Herrchens spüren, etwa wenn ein anderer Hund auf sie zukommt. Du musst deinem Hund dann zeigen, dass du alles im Griff hast. Dein Hund sollte spüren, dass du die Kontrolle hast und keine Hilfe brauchst, dann wird er aufhören zu bellen. Wichtig ist auch, dass du Ruhe ausstrahlst, denn Hunde reagieren stark auf die Energie ihres Herrchens. Bist du gelassen, wird auch dein Hund sich entspannen. Also bleib souverän und signalisiere deinem Vierbeiner, dass alles unter Kontrolle ist!

Hast du schonmal diesen Grund in Erwägung gezogen?

Einige Hunde triggert es, wenn Besuch kommt – sodass sie beginnen, sich bemerkbar zu machen.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#3 Bei Besuch

Dein Hund bellt immer dann, wenn es an der Tür klingelt oder Besucher zu euch kommen? Dann hilft es nicht, ihn zu beruhigen oder maßzuregeln. Stattdessen musst du ihn freundlich aber bestimmt auf seinen Platz verweisen. Bleibt er brav sitzen und hört auf zu bellen, kannst du ihn loben. Gehorcht er jedoch nicht und bellt weiter, musst du ihn mit Ignorieren bestrafen. Schnell wird er verstehen, welches Verhalten du dir von ihm wünschst, wenn Besuch ansteht. 

Auf der nächsten Seite findest du einen weiteren möglichen Grund:

Viele Hunde bellen aus Stress, wenn Frauchen oder Herrchen die Wohnung verlassen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

#4 Wenn du das Haus verlässt

Viele Hunde bellen auch, wenn ihr Mensch das Haus verlässt. Hier solltest du ähnlich vorgehen, wie im vorherigen Fall: Weise deinen Vierbeiner an, auf seinem Platz zu bleiben und lobe ihn, wenn er gehorcht. Bellt er weiter, ignorierst du ihn. Du kannst ihn außerdem an die Situation gewöhnen, wenn du ihn schrittweise für immer längere Zeit mal allein lässt – dann weiß er die Lage mit der Zeit einzuschätzen. Aber Vorsicht: Zu lange sollte dein Hund nie allein bleiben, denn sonst kann er Ängste entwickeln!

Oder liegt es doch eher an dem folgenden Grund?

Bei manchen Hunden kann man Bellen als Aufforderung verstehen.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#5 Aus Langeweile

Mit Hunden ist es tatsächlich ein bisschen wie mit Kleinkindern: Manchmal bellen sie einfach nur, weil ihnen langweilig ist. In solchen Fällen solltest du dafür sorgen, dass dein Vierbeiner mehr Beschäftigung bekommt. Ein langer Spaziergang, ein kleines Spiel oder das Erlernen eines neuen Tricks kann helfen. Wenn dein Hund ausgelastet ist, wird er sich viel entspannter verhalten und nicht mehr einfach aus Langeweile bellen. Regelmäßige Bewegung ist wichtig, damit er seine Energie loswird und sich ruhig verhält.

Dahinter könnte aber auch das hier stecken:

Egal, ob als Spielaufforderung oder weil sie ihren Ball wollen – Bellen als Aufforderung solltest du nicht unterstützen.
Quelle: IMAGO / Shotshop

#6 Dein Hund bellt, weil er etwas einfordert

Forderndes Bellen ist eine Strategie, die Hunde einsetzen, um etwas von ihrem Herrchen oder Frauchen zu bekommen. Möchtest du vermeiden, dass dein Hund es gegen dich einsetzt, musst du es konsequent ignorieren. Das bedeutet nicht, dass du nicht mehr mit deinem Vierbeiner Gassi gehen oder mit ihm spielen darfst, wenn er es will – du solltest es bloß nicht direkt im Anschluss an sein Bellen tun. Warte eine Minute Stille ab, bis du ihm gibst, was er verlangt. Ansonsten gewöhnt er sich daran, mit seiner lauten Strategie erfolgreich zu sein und bellt in der Folge immer wieder. 

Hoffentlich liegt es nicht am folgenden Grund:

In bestimmten Fällen kann anhaltendes Bellen Ausdruck von Schmerz sein.
Quelle: IMAGO / Addictive Stock

#7 Schmerzen

Natürlich kann es immer vorkommen, dass dein Hund bellt, weil er Schmerzen hat oder sich verletzt hat. Bevor du daran denkst, ihm das Bellen abzugewöhnen, solltest du immer abklären, ob möglicherweise eine Krankheit oder chronische Beschwerden dahinterstecken. Wenn dein Hund übermäßig bellt und du keinen klaren Grund dafür findest, ist es ratsam, einen Besuch bei deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt einzuplanen. So kannst du sicherstellen, dass nichts Ernsthaftes hinter dem Verhalten steckt und das Wohl deines Hundes gesichert ist!

Eventuell hat dein Hund auch ein erhöhtes Bedürfnis an Gesellschaft. Hier könnte man über einen Zweithund nachdenken.
Quelle: IMAGO / Westend61

#8 Dein Hund ist einsam

Ein weiteres häufiges Problem ist Einsamkeit. Hunde sind soziale Tiere und brauchen Gesellschaft. Wenn dein Hund lange Zeit alleine ist, kann es sein, dass er aus Einsamkeit bellt. Hier kann es ebenfalls helfen, deinem Hund mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihm mehr Zeit mit dir oder anderen Hunden zu ermöglichen. Vielleicht kannst du eine*n Hundesitter*in organisieren oder einen Hundehort in Erwägung ziehen, wenn du längere Zeit nicht zu Hause sein kannst. Spielzeug, das geistige Anreize bietet, kann ebenfalls helfen, deinen Hund zu beschäftigen, wenn du nicht da bist.

Doch auch nachts kann es zu Problemen kommen:

Eventuell hilft es deinem Hund, wenn du ihn nachts in deinem Zimmer schlafen lässt.
Quelle: IMAGO / Bernhard Classen

#9 Dein Hund bellt nachts

Es ist besonders störend, wenn dein Hund nachts bellt und dich oder deine Nachbarn wach hält. Hier ist es wichtig, die Ursache zu finden. Möglicherweise hat dein Hund Angst vor der Dunkelheit oder hört Geräusche, die ihn beunruhigen. Ein Nachtlicht oder beruhigende Musik können Abhilfe schaffen. Stelle sicher, dass dein Hund vor dem Schlafengehen ausreichend Bewegung bekommt, damit er müde ist und besser schläft. Ein gemütlicher, ruhiger Schlafplatz kann ebenfalls helfen, ihm die nötige Ruhe zu geben. Falls dein Hund tatsächlich Nachts Angst hat, kannst du außerdem ausprobieren ihn mit in deinem Zimmer schlafen zu lassen.

Wenn das nicht hilft, könnten Hilfsmittel eine Lösung sein:

Bestrafungen versteht dein Hund nicht und sie gefährden die Bindung zwischen dir und deinem Vierbeiner. Stattdessen solltest du auf positive Bestätigung in den richtigen Momenten setzen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

#10 Welche Hilfsmittel gibt es, um dem Hund das Bellen abzutrainieren?

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die dir helfen können, deinem Hund das Bellen abzugewöhnen. Snacks und verschiedene Spielzeuge können dazu beitragen deinen Hund abzulenken, sobald er bellen will. Auch spezielle Trainingsgeräte wie Clicker können nützlich sein, um deinen Hund positiv zu bestärken, wenn er ruhig ist. Wichtig ist, dass du diese Hilfsmittel verantwortungsvoll und in Kombination mit Training und positiver Verstärkung einsetzt, um deinem Hund auf humane Weise das Bellen abzugewöhnen.

Aber manchmal reicht das nicht aus und professionelle Hilfe ist nötig:

Falls alles nichts mehr hilft, kannst du auch eine*n Hundetrainer*in um Hilfe bitten.
Quelle: IMAGO / McPHOTO/Diez

#11 Wann sollte man einen Hundetrainer kontaktieren?

Wenn du trotz aller Bemühungen den Bell-Drang deines Hundes nicht in den Griff bekommst, kann es sinnvoll sein, eine*n professionelle*n Hundetrainer*in zu kontaktieren. Ein*e erfahrene*r Trainer*in kann die individuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen deines Hundes analysieren und dir maßgeschneiderte Trainingsmethoden anbieten. Besonders bei hartnäckigen Fällen oder wenn das Bellen ein Symptom eines tieferliegenden Problems ist, kann professionelle Hilfe entscheidend sein, um das Verhalten deines Hundes nachhaltig zu ändern.

Ein letzter wichtiger Punkt, den du beachten solltest:

Spritz deinen Hund auf keinen Fall mit Wasser ab.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

#12 Den Hund nicht mit Wasser bespritzen

Manche Menschen greifen gerne auf die Methode zurück, ihren Hund mit Wasser zu bespritzen, um ihm das Bellen abzugewöhnen. Dies ist jedoch keine empfehlenswerte Technik. Es kann deinem Hund Angst machen und das Vertrauen zwischen euch beeinträchtigen. Außerdem versteht dein Hund den Zusammenhang zwischen dieser Art der Bestrafung und seinem „Fehlverhalten“ nicht. Stattdessen solltest du auf positive Verstärkung setzen und deinen Hund belohnen, wenn er ruhig ist oder generell etwas gut macht. Geduld und Konsequenz sind hier der Schlüssel zum Erfolg, um deinem Hund auf eine vertrauensvolle und effektive Weise das Bellen abzugewöhnen.

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