Körpersprache: Das bedeutet es, wenn dein Hund die Pfote auf dich legt
Hunde zeigen ihre Gefühle ganz subtil und mit ihrer Körpersprache. Das meint dein Hund, wenn er seine Pfote auf dich legt:
Wut, Angst, Liebe, Vertrauen – während wir Menschen uns untereinander mit Worten unsere Gefühle und Gedanken mitteilen können, müssen Hunde auf Mimik und Gestik zurückgreifen. Das kann manchmal ganz schön schwierig werden, denn oft wissen Hundebesitzer*innen nicht, was die Körpersprache ihres Tieres bedeutet. Deshalb wollen wir dich aufklären: Weißt du, was dein Hund meint, wenn er eine Pfote auf dich legt?
Die Geste ist nicht immer eindeutig. Es gibt insgesamt fünf Dinge, die dir dein Hund mit der Geste sagen will. Du wirst anhand der Situation ablesen können, um welche es sich gerade handelt und dich dementsprechend um ihn kümmern können ...
Hier erfährst du mehr:
Möglichkeit #1: „Füttere mich bitte!“
Hunde wissen sehr gut, wann es Zeit für ihr Futter ist. Das gilt insbesondere, wenn du sie jeden Tag um die gleiche Zeit fütterst. Hast du möglicherweise eine Einheit vergessen und deinem Liebling knurrt jetzt der Magen? Dann möchte er dir mit der freundlichen Geste sagen, dass es jetzt Zeit ist zu essen. Du musst allerdings genau darauf achten, ob es wirklich Essenszeit ist und er die Geste nicht vielleicht ausnutzt. Sonst lernt dein Hund noch, dass du auf seinen „Befehl“ reagierst, wenn er dich nur mit der Pfote berührt.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, die du vielleicht nicht kennst ...
Möglichkeit #2: „Hey, hier bin ich!“
Oftmals wollen Hunde dir einfach mitteilen, dass sie da sind. Das könnte der Fall sein, wenn du etwas liest, fernsiehst oder dich mit anderen Menschen unterhältst und keine Zeit hast, deinen Hund zu umsorgen. Hunde merken so etwas schnell und wollen die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Auch wenn du den ganzen Tag kaum Zeit für dein geliebtes Tier hast, wird es dich irgendwann um Zuwendung bitten. Die solltest du ihm auch geben. Nutze deine freie Zeit, um mit deinem Hund zu spielen, Gassi zu gehen oder ihn mal richtig gut zu bürsten. Er wird sich darüber freuen.
An diese Variante schließt die vierte Möglichkeit an, doch hier solltest du aufpassen:
Möglichkeit #3: „Ich habe hier das Sagen.“
So süß es manchmal auch ist, kann es durchaus auch ein dominantes Zeichen seitens deines Hundes sein. Beobachten kann man das Verhalten unter anderem, wenn der Hund unter seinesgleichen ist. Wenn Hunde sich gegenseitig unterwerfen, legt der dominante Hund seine Pfote auf den schwächeren. Wenn die vorherigen Möglichkeiten also nicht auf deinen pelzigen Freund zutreffen, solltest du dir über die Variante Gedanken machen. Wichtig ist, dass du nicht auf Forderungen reagierst. Wenn dein Hund auf diese Weise um Futter bettelt, solltest du ihm dies nicht geben, da sich das Verhalten sonst festbeißt.
Doch keine Sorge, wir haben noch eine weitere Möglichkeit für dich, die am schönsten ist:
Möglichkeit #4: „Beschütze mich“
Die erhobene Pfote könnte ein Signal sein, dass der Hund sich gestresst fühlt. Er ist unsicher und will, dass man ihm Halt gibt. Die Gestik kommt aber nie allein, wenn dein Hund sich bedroht fühlt. Schmatzgeräusche, Gähnen oder angelegte Ohren sind weitere Merkmale, auf die du jetzt achten musst. Wenn du solche Sachen in der Körpersprache deiner Fellnase siehst, solltest du ihn ablenken und für gute Stimmung sorgen: Kuschel mit dem Vierbeiner, um ihm Sicherheit zu vermitteln, spiele mit ihm oder trainiere einen Trick, den du dann mit einem Leckerli belohnen kannst.
Es kann aber auch etwas anderes bedeuten ...
Möglichkeit #5: „Ich hab dich lieb, Mensch!“
Ja, da kommen einem die Tränen. Wenn du fühlst, dass dein Hund gerade entspannt und zufrieden ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass er dir so seine Zuneigung zeigen möchte. Wenn du mit ihm auf der Couch sitzt, ihn kuschelst und kraulst und er sich entspannt an dich anlehnen kann, heißt es vielleicht einfach nur, dass er dich lieb hat und auf seine Art die körperliche Zuneigung zurückgeben will. Ist das nicht ein schöner Liebesbeweis? Ähnlich dem Schnurren einer Katze.
Du siehst also: Es ist wichtig auf den ganzen Körper deines Hundes zu achten, wenn du wissen möchtest, was gerade wirklich in ihm vorgeht. Versuche dann auf seine Bedürfnisse einzugehen und du wirst einen sehr glücklichen Hund an deiner Seite haben.
Körpersprache im Kontext verstehen
Um die Geste deines Hundes wirklich richtig zu deuten, sollten wir uns die gesamte Körpersprache deines Vierbeiners ansehen. Hunde kommunizieren nicht nur mit ihren Pfoten, sondern auch mit ihrem Schwanz, ihren Ohren und ihrem Gesichtsausdruck. Ein Hund, der mit der Pfote auf dich zukommt, während er den Schwanz fröhlich wedelt und die Ohren aufmerksam nach vorne gerichtet sind, vermittelt eine ganz andere Botschaft als einer, der die Ohren anlegt und den Blick abwendet. Indem du auf diese zusätzlichen Signale achtest, kannst du besser verstehen, was dein Hund dir sagen möchte. Dies hilft dir nicht nur im Umgang mit der Pfotengeste, sondern auch dabei, die Beziehung zu deinem Hund weiter zu vertiefen.
Wie kann das besser klappen?
Trainingstipps für ein harmonisches Zusammenleben
Die Körpersprache deines Hundes zu verstehen, ist der erste Schritt, um auf seine Bedürfnisse einzugehen. Doch wie kannst du das Verhalten deines Hundes effektiv steuern und trainieren? Ein harmonisches Zusammenleben beginnt mit klaren Regeln und positiver Verstärkung. Belohne deinen Hund, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt, und ignoriere unerwünschtes Verhalten, wie das unerwünschte Pfotenlegen. Du kannst auch gezielte Kommandos einführen, die dem Hund signalisieren, wann sein Verhalten akzeptabel ist. Zum Beispiel könntest du ihm beibringen, dass er sich in seinem Körbchen entspannen soll, anstatt ständig deine Aufmerksamkeit einzufordern. Geduld und Konsequenz sind hierbei der Schlüssel.
Doch wie kannst du die Bindung zu deinem Hund weiter stärken?
#6 Die Bindung zwischen Mensch und Hund stärken
Die Beziehung zwischen dir und deinem Hund basiert auf Vertrauen und Respekt. Um diese Bindung zu stärken, solltest du regelmäßig Zeit mit ihm verbringen. Gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Spiele oder Trainingseinheiten fördern nicht nur die körperliche, sondern auch die emotionale Verbindung. Versuche, auf die individuellen Bedürfnisse deines Hundes einzugehen und ihm das Gefühl zu geben, dass er ein wertvoller Teil deines Lebens ist. Auch Körperkontakt, wie Streicheln oder Kuscheln, kann die Bindung intensivieren, solange dein Hund es genießt. Achte darauf, dass du seine Signale richtig deutest, um ihm die Zuneigung zu geben, die er braucht.
Und wie verpackst du das ganze am besten in deinen Alltag?
#7 Tipps für den Alltag
Im Alltag mit deinem Hund gibt es viele kleine Dinge, die dazu beitragen, dass ihr beide glücklich seid. Stelle sicher, dass dein Hund genug körperliche und geistige Auslastung bekommt. Langeweile kann zu unerwünschtem Verhalten führen, also halte ihn mit abwechslungsreichen Aktivitäten bei Laune. Achte auch auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Tierarztbesuche, um seine Gesundheit zu gewährleisten. Sei geduldig und verständnisvoll, denn Hunde sind sensible Wesen, die auf Stress und Veränderungen reagieren. Eine klare Kommunikation und eine liebevolle Erziehung sind der Schlüssel zu einem harmonischen Miteinander.
Zum Abschluss bleibt uns noch ein Fazit zu ziehen...
Pfote auf Bein: Wie sollte ich damit umgehen?
Die Geste, wenn dein Hund seine Pfote auf dich legt, kann viele Bedeutungen haben – von der Bitte um Aufmerksamkeit bis hin zu einem Ausdruck von Zuneigung. Wichtig ist, dass du die Körpersprache deines Hundes im Gesamtkontext betrachtest und so seine Bedürfnisse besser verstehst. Nutze die Gelegenheit, die Beziehung zu deinem Hund zu stärken, indem du auf seine Signale eingehst und eine klare Kommunikation pflegst. Mit Geduld, Training und viel Liebe könnt ihr ein erfülltes und glückliches Zusammenleben führen. Indem du die verschiedenen Aspekte der Körpersprache deines Hundes kennst und beachtest, wirst du sicherstellen, dass dein pelziger Freund sich immer bei dir wohl und sicher fühlt.
Du kannst dem Vierbeiner das Verhalten aber auch abgewöhnen:
So gewöhnst du es deinem Hund ab
Obwohl es in einigen Fällen sehr süß und aufmerksam von deinem Vierbeiner sein kann, wenn er die Pfote auf dich legt, handelt es sich nicht immer um gewünschtes Verhalten: So könnte seine Pfote häufiger dreckig oder dir die Geste schlichtweg unangenehm sein. Solltest du häufiger mit der Pfote zu kämpfen haben, kannst du das der Fellnase ganz einfach abgewöhnen. Dafür musst du die Pfote ignorieren und Augenkontakt vermeiden – im Zweifel kannst du sogar deine Position wechseln, damit es dem Haustier schlichtweg nicht mehr möglich ist. Sobald dein Hund dann damit aufhört, kannst du ihn dafür belohnen. Du musst allerdings konsequent in dem Verhalten sein, weil dein Hund sonst schlecht begreift, wann er es eben darf und wann nicht: Zwischenvarianten lassen sich nur schwer umsetzen! Du könntest ihm aber beispielsweise beibringen, dass er das – wenn überhaupt – nur bei dir darf und es bei anderen Personen verbieten.