Deswegen sollte dein Haustier nicht bei dir im Bett schlafen
Gute Gründe dagegen, dass dein Haustier oder deine Haustiere bei dir oder euch mit im Bett schlafen. Nimm dir das zu Herzen
Sollte das Haustier in deinem Bett schlafen? Diesen Blick kennst du sicher zu gut: Während du dich abends bettfertig machst und zwischen die Decken schlüpfst, kassierst du diesen sehnenden Blick. Dein Vierbeiner würde so gern dein Bett teilen, sich nachts an dir wärmen, dir nah sein. Seufz. "Na los, komm her." Und zack, schon hast du einen haarigen Bettnachbarn. Aber ist das eigentlich eine gute Idee?
Die Debatte darum, ob Hund und Katz mit uns im Bett schlafen sollten, dauert schon Jahrzehnte an - und dennoch ist man bisher auf keine definitive Antwort gekommen. Vieles spricht dafür, vieles dagegen. Rein wissenschaftlich betrachtet gibt es jedoch nur eine Antwort, und die lautet: Nein, du solltest dein Haustier nicht im Bett schlafen lassen.
Vielleicht guckst du jetzt ganz empört. Und natürlich gibt es auch gute Gründe dafür, genau das Gegenteil zu tun und nachts mit dem Vierbeiner zu kuscheln - denn nicht stärkt eure Bindung so sehr wie das Teilen eines Bettes. Ihr entwickelt dadurch beide großes Vertrauen zueinander und gewinnt ein Gefühl der Sicherheit. Doch wenn man all diese emotionalen Gründe beiseite lässt, kann man ganz klar sagen, dass die Argumente gegen das Tier im Bett deutlich mehr wiegen.
Ganz konkret: Warum du dein Haustier nicht in deinem Bett schlafen lassen solltest, liest du auf der nächsten Seite!
#1: Allergien
Natürlich ist es ein wunderschönes Gefühl, den geliebten Vierbeiner auch nachts ganz in der Nähe zu haben. Aber leider spricht vieles dagegen - und nicht nur gesundheitliche Gründe. Dass Allergiker und Asthmatiker die Haustiere lieber nicht ins Bett lassen sollten, ist den Betroffenen wohl klar - denn die paar reizarmen /-freien Stunden sind in solchen gesundheitlichen Fällen dringend nötig. Aber nicht nur auf sie kann sich das Tier im Bett negativ auswirken.
Insbesondere Hunde sind anfällig für Flöhe, Milben, Zecken, Würmer und Co., da sie (im Idealfall) mehrere Stunden am Tag an der frischen Luft verbringen und leider nicht so reinlich sind wie Katzen. Und nachts, wenn ihr nah beisammen liegt, können sich all diese Parasiten auch auf dich und dein Bett übertragen - und manchmal sind sie so klein, dass du sie mit bloßem Auge nicht siehst.
Außerdem wirkt sich das Bettteilen auch auf deinen Schlaf aus. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass viele Schlafprobleme daher kommen, dass ein Vierbeiner mit im Bett liegt. Wenn du also ohnehin unter Schlafstörungen leidest, solltest du ein wenig egoistisch sein und dein Tier (probeweise) aus dem Bett verbannen. Auch Beziehungen können unter einem Tier im Bett leiden, wenn dies das Kuscheln verhindert, indem es zwischen den Partnern liegt.
Wie du einen Hund oder eine Katze erfolgreich aus dem Bett fernhältst, liest du auf der nächsten Seite!
#2: Gewöhnung
Hast du einmal den Entschluss gefasst, deinem Tier das Schlafen in deinem Bett zu verweigern, wird deine Gesundheit es dir danken - dein Tier allerdings erst einmal weniger. Darauf musst du dich gefasst machen: Leicht wird es anfangs nicht, die Schlafgewohnheiten deines Vierbeines zu ändern, insbesondere dann, wenn er schon seit Jahren in deinem Bett schläft. Unmöglich ist es allerdings nicht.
Hunde kannst du einfach trainieren (im Gegensatz zu Katzen), indem du das Aus-dem-Bett-Steigen zu einer Art Spiel machst: Wenn du ihn vom Bett runterrufst, belohne ihn mit einem Leckerli.
Auf dem Bett werden sie nicht gestreichelt, nur auf dem Boden bzw. im Hundebett. Für ganz hartnäckige Hunde ist der Wasser-Trick geeignet: Jedes Mal, wenn er ins Bett springt, wird er mit ein wenig Wasser bespritzt. Schon bald wird Ruhe einkehren - und alle können separat ihren Tiefschlaf genießen!
#3: Hygiene im Schlafzimmer
Ein weiterer Punkt, der gegen das Teilen des Bettes mit dem Haustier spricht, ist die Hygiene. Selbst die saubersten Haustiere verlieren Haare, Hautschuppen und bringen von draußen Schmutz und Bakterien mit ins Haus. All dies landet dann in deinem Bett, wenn du deinen Vierbeiner bei dir schlafen lässt. Das regelmäßige Waschen der Bettwäsche reicht oft nicht aus, um alle Allergene und Mikroorganismen zu entfernen. Das kann besonders dann zum Problem werden, wenn du oder jemand in deinem Haushalt zu Allergien oder Hautreizungen neigt. Zudem kann die Ansammlung von Tierhaaren und Schmutz die Lebensdauer deiner Matratze und Bettwäsche verkürzen.
Was aber, wenn es nicht nur die äußeren Einflüsse sind, die deinen Schlaf stören?
#4: Unbewusste oder bewusste Störung des eigenen Schlafzyklus
Bestimmt ist es dir schon mal aufgefallen: Haustiere leben nach einem anderen Schlafzyklus als Menschen. Während wir uns auf unseren acht Stunden Nachtschlaf konzentrieren, schlafen Tiere in der Regel in kürzeren Abständen über den Tag verteilt. Dies führt dazu, dass sie nachts aktiver sein können, herumlaufen, sich umdrehen oder sogar spielen wollen. Solche Unterbrechungen können deinen eigenen Schlafzyklus empfindlich stören und dazu führen, dass du dich am nächsten Tag weniger erholt fühlst. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die ohne Haustiere im Bett schlafen, eine höhere Schlafqualität aufweisen.
Doch es ist nicht nur der Schlaf, der leidet.
#5: Territorialverhalten bei Haustieren
Tiere haben oft ein starkes Territorialverhalten, und dein Bett kann schnell als Teil ihres Territoriums angesehen werden. Dies kann zu markierendem Verhalten führen, das nicht nur unhygienisch ist, sondern auch weitere Probleme mit sich bringen kann, wenn man mehr als ein Haustier hat oder Besuch bekommt. Das Territorialverhalten kann bei einigen Tieren auch dazu führen, dass sie gegenüber dem Partner oder anderen Haustieren im Haushalt aggressiv werden, wenn diese sich dem Bett nähern. Dies schafft eine angespannte und unkomfortable Umgebung, die alles andere als förderlich für einen guten Schlaf ist.
Es gibt jedoch Lösungen, die beiden Seiten gerecht werden.
#6 Schlafkomfort und -qualität
Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird, ist der Schlafkomfort. Viele Menschen finden es zunächst beruhigend, ihr Haustier in unmittelbarer Nähe zu wissen. Doch Haustiere nehmen nicht nur physischen Raum in Anspruch, sie können auch die Matratze in einer Weise beanspruchen, die deinen eigenen Schlafkomfort mindert. Bewegungen, Schnarchen oder das nächtliche Aufstehen deines Vierbeiners können deinen Schlafzyklus empfindlich stören. Schlaf ist essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, und jede Beeinträchtigung der Schlafqualität kann langfristige Auswirkungen haben. Unterschätzt wird oft die Tatsache, dass guter Schlaf eine wesentliche Grundlage für einen energiereichen und produktiven Tag ist.
Und wie steht es um die gesundheitlichen Aspekte?
#7 Übertragung von Krankheiten
Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist das Risiko der Übertragung von Krankheiten. Zwar sind Fälle, in denen ernsthafte Krankheiten von Haustieren auf Menschen übergehen, relativ selten, doch die Möglichkeit besteht. Einige Parasiten, Bakterien oder Viren können durch engen Körperkontakt, insbesondere in der geschlossenen Umgebung eines Bettes, übertragen werden. Zoonosen, also Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, sollten nicht unterschätzt werden. Die regelmäßige tierärztliche Kontrolle deines Haustieres kann das Risiko minimieren, eliminiert es jedoch nicht vollständig. Daher ist Vorsicht besser als Nachsicht, besonders wenn es um deine Gesundheit und die deiner Familie geht.
Schlussendlich ist es eine individuelle Entscheidung...
Alternative Lösungen für das Schlafen
Es ist wichtig, eine Lösung zu finden, die sowohl für dich als auch für dein Haustier funktioniert. Eine Möglichkeit ist die Anschaffung eines eigenen Bettes für dein Haustier, das du direkt neben deinem Bett platzierst. So habt ihr beide eure eigenen Schlafbereiche, aber seid trotzdem ganz nah beieinander. Es gibt auch spezielle Barrieren, die das Bett für Haustiere unzugänglich machen, ohne dass diese sich ausgeschlossen fühlen. Indem du positive Assoziationen mit ihrem eigenen Bett schaffst, zum Beispiel durch Spielzeug oder Leckerlis, wird dein Haustier es lieben lernen, in seinem eigenen Bett zu schlafen.
Was bedeutet das alles also für dich und deinen pelzigen Freund?
Keine Sorge, du liebst dein Tier dennoch
Das Teilen deines Bettes mit einem Haustier kann eine Quelle von Komfort und Freude sein, birgt aber auch eine Reihe von Herausforderungen für Gesundheit, Hygiene und Schlafqualität. Es ist wichtig, die Bedürfnisse beider Seiten zu berücksichtigen und eine Lösung zu finden, die für alle funktioniert. Letztendlich ist das Ziel, eine Umgebung zu schaffen, in der sowohl du als auch dein Haustier sich wohl und sicher fühlen, ohne dass die Gesundheit oder der Schlaf darunter leiden. Das Wichtigste ist, eine Balance zu finden, die das Wohlbefinden von dir und deinem Haustier fördert.
Mach dir also keinen großen Kopf, wenn du ohne Tier im Bett liegst!