Was tun, wenn der Hund Kot frisst?
Viele kennen das Problem: Dein Hund frisst Kot, entweder den eigenen oder fremden. Aber wie sollten Besitzer nun reagieren?
Viele Hundehalter kennen das: Wenn man mit seinem Vierbeiner spazieren geht, schnüffeln die Hunde hektisch an allem herum. Das ist zwar auch gut und wichtig so, allerdings liegen viel zu oft Essensreste oder ähnliches herum, die von dem Tier auch schnell gefressen werden können. Das kann nicht nur unhygienisch, sondern auch regelrecht gefährlich für das Tier sein. Damit verwandt ist ein anderes Problem – und zwar, dass viele Hunde nicht nur am Kot anderer Hunde schnüffeln, sondern ihn auch fressen. Hunde haben kein Ekelgefühl und können unsere Aufregung darum oftmals nicht verstehen. Allerdings kann das Fressen von Kot auch gesundheitlich problematisch für das Tier sein – insbesondere wenn der Hund, von dem der Kot stammt, krank ist. Was sollte man tun, wenn der Hund Kot frisst?
Wir klären auf ...
#1 Ab zum Tierarzt
Das Verhalten, bei dem Hunde Kot fressen, wird als Koprophagie bezeichnet. Es kann verschiedene Gründe dafür geben, einschließlich Ernährung, Verhalten oder gesundheitliche Probleme.
Vor jeglichen Schritten zur Bewältigung von Koprophagie bei Hunden ist ein Tierarztbesuch unerlässlich. Die Aufnahme von Kot kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, von Nährstoffmangel bis zu Verdauungsproblemen. Ein erfahrener Tierarzt kann eine gründliche Untersuchung durchführen, um mögliche Ursachen zu identifizieren. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Verhalten nicht durch eine zugrundeliegende Krankheit oder Unwohlsein verursacht wird. Der Tierarzt kann dann spezifische Empfehlungen geben, die auf der individuellen Situation deines Hundes basieren, und einen maßgeschneiderten Ansatz für die Bewältigung des Problems entwickeln.
Als nächstes solltest du auf die Ernährung schauen ...
#2 Ernährungscheck
Die Überprüfung der Ernährung deines Hundes ist ein entscheidender Schritt bei der Bewältigung von Koprophagie, dem Kotfressen. Gewährleiste, dass die tägliche Nahrung deines Hundes ausgewogen und nahrhaft ist, um Nährstoffmängel zu vermeiden. Koprophagie kann auf einen Mangel an essentiellen Nährstoffen wie Proteinen, Vitaminen oder Mineralstoffen hinweisen. Konsultiere einen Tierarzt, um die beste Ernährungsstrategie für deinen Hund zu entwickeln. Dies könnte die Umstellung auf hochwertiges Hundefutter, möglicherweise mit Zusätzen, beinhalten. Ein ausgewogener Ernährungsplan trägt nicht nur zur Gesundheit deines Hundes bei, sondern kann auch das Verlangen nach Kot verringern.
Danach solltest du Folgendes tun, damit es deinem Hund besser gehen wird ...
#3 Anpassung des Fütterungsplans
Die Anpassung des Fütterungsplans deines Hundes kann ein effektiver Ansatz sein, um das Verlangen nach Kot zu verringern. Statt großer Mahlzeiten könntest du kleinere und häufigere Portionen einführen. Dieser Fütterungsansatz könnte dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel deines Hundes stabiler zu halten und somit möglicherweise das Verlangen nach Kot zu reduzieren. Das Aufteilen der täglichen Futtermenge in mehrere kleinere Mahlzeiten kann auch den Verdauungsprozess verbessern und dem Hund ein Sättigungsgefühl vermitteln, was das Interesse am Kot möglicherweise mindert. Es ist jedoch wichtig, diese Veränderungen schrittweise vorzunehmen, um Magen-Darm-Störungen zu vermeiden. Ein Tierarzt kann dir dabei helfen, einen geeigneten Fütterungsplan zu entwickeln.
Du kannst auch einen besonderen Trick hier anweden:
#4 Frag deinen Tierarzt nach Geschmacksveränderung fürs Futter
Für Hunde, die Koprophagie zeigen, kann eine Geschmacksveränderung des Kots durch spezielle kommerzielle Produkte erwogen werden. Diese Zusatzstoffe werden dem Hundefutter beigemischt, um den Kot für den Hund geschmacklich unattraktiv zu machen. Es ist jedoch entscheidend, solche Produkte nur unter tierärztlicher Anleitung zu verwenden. Selbstverständlich sollte die Hauptbemühung darauf gerichtet sein, das Verhalten durch eine ganzheitliche Herangehensweise zu beeinflussen, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung, angemessener Bewegung, Training und geistiger Stimulation.
Natürlich hilft das nur, wenn dein Hund nur seinen eigen Kot frisst und nicht den von anderen Hunden oder gar anderen Tieren.
Ansonsten gibt es noch andere Dinge, die du tun kannst ...
#5 Trainiere mit deinem Hund Kommandos
Dein Hund sollte wissen, dass er etwas nicht fressen sollte, wenn du dazu „Nein" sagst. Die Hundeausbildung ist daher ein weiterer Schlüsselaspekt bei der Bewältigung von unerwünschtem Verhalten wie Koprophagie. Indem du deinem Hund grundlegende Gehorsamskommandos wie „Nein" oder „Aus" beibringst, kannst du eine klare Kommunikation etablieren und das Verhalten steuern. Verwende dabei positive Verstärkung, indem du gutes Verhalten mit Belohnungen wie Leckerlis, Lob oder Spielzeug verstärkst. Wenn dein Hund das Kommando „Nein" oder „Aus" befolgt, belohne ihn, um positive Assoziationen zu schaffen. Konsistenz ist dabei entscheidend; wiederhole die Trainingseinheiten regelmäßig, um die gewünschten Verhaltensweisen zu festigen. Eine gut erzogene Hündin oder ein gut erzogener Hund neigt eher dazu, auf Anweisungen zu hören, was das Risiko des Kotfressens minimieren kann. Bei Bedarf kann ein professioneller Hundetrainer in die Ausbildung einbezogen werden, um spezifische Probleme anzugehen und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.
Auch auf eine weitere Sache solltest du draußen achten ...
#6 Bewege deinen Hund genügend
Gewährleiste, dass dein Hund ausreichend Bewegung erhält, um Langeweile zu minimieren und ungewöhnliches Verhalten wie Koprophagie zu verhindern. Hunde benötigen nicht nur körperliche, sondern auch geistige Stimulation, um gesund und zufrieden zu sein. Regelmäßige Spaziergänge, interaktive Spiele und geistige Herausforderungen können dazu beitragen, die Energie deines Hundes abzubauen und sein Wohlbefinden zu fördern. Wenn Hunde genügend Möglichkeiten zur Entfaltung haben, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie sich ungewöhnlichen Verhaltensweisen zuwenden, einschließlich des Essens von Kot.
Auch zuhause kannst du dafür sorgen, dass dein Hund ausgelastet wird und daher nicht so hibbelig ist, wenn ihr draußen seid ...
#7 Unterhalte ihm mit abwechslungsreichem Spielzeug
Die Bereitstellung einer Vielzahl von abwechslungsreichen Spielzeugen ist eine effektive Methode, um deinen Hund geistig und körperlich zu beschäftigen und ihn von unerwünschtem Verhalten wie Koprophagie abzulenken. Hunde benötigen Stimulation, sowohl physisch als auch mental, um Langeweile zu verhindern. Interaktive Spielzeuge, Kauartikel und intellektuell herausfordernde Spielzeuge können dazu beitragen, die Aufmerksamkeit deines Hundes auf positive Weise zu lenken. Indem du ihm Möglichkeiten zum Spielen und Entdecken bietest, vermindert sich das Risiko, dass er sich mit unerwünschten Verhaltensweisen beschäftigt. Achte darauf, die Spielzeuge regelmäßig zu wechseln, um die Neugier deines Hundes zu fördern.
Besonders geeignet sind Rätselspiele, bei denen dein Hund Leckerlies suchen und erschnüffeln muss.
#8 Verwöhne dein Hund mit Aufmerksamkeit
Ja, das hilft: Gewähre deinem Hund ausreichend Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass er sich nicht vernachlässigt fühlt. Koprophagie kann gelegentlich auf Langeweile oder Stress zurückzuführen sein, und eine mangelnde Aufmerksamkeit kann diese Gefühle verstärken. Spiele regelmäßig mit deinem Hund, schenke ihm liebevolle Zuwendung und integriere ihn in den Familienalltag. Eine positive emotionale Bindung kann das Wohlbefinden deines Hundes steigern und unerwünschtes Verhalten minimieren. Zeit mit deinem Hund zu verbringen, sei es beim Spielen, Kuscheln oder gemeinsamen Aktivitäten, fördert nicht nur eine starke Bindung, sondern kann auch dazu beitragen, potenzielle Auslöser für Koprophagie zu reduzieren.
Ein letzter Tipp:
#9 Nach dem Geschäft: Räume den Kot schnell weg
Es klingt simpel, aber hilft immer und vor allem sofort: Eine effektive Maßnahme zur Verhinderung von Koprophagie ist das sofortige Entfernen von Kot in den Bereichen, in denen sich dein Hund aufhält. Halte die Umgebung sauber, sei es im Garten, auf Spaziergängen oder im eigenen Zuhause. Indem du Kot schnell und konsequent entfernst, reduzierst du die Gelegenheit für deinen Hund, dieses unerwünschte Verhalten zu praktizieren. So zeigst du ihm außerdem, dass der Kot nun nichts mehr ist, woran er ranzugehen hat. Das hilft ihm, sich selbst auf Dauer besser zu regulieren.
