Die 9 teuersten Pferderassen der Welt

Die teuersten Pferderassen der Welt sind nicht ohne Grund so hochpreisig: Die Tiere haben, im Gegensatz zu anderen Rassen, ganz besondere Eigenschaften.

Diese Pferderasse schimmert im Sonnenlicht in einer goldenen Farbe.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Auf der Welt gibt es rund 200 verschiedene Pferderassen, doch einige von ihnen sind besonders teuer, wobei sie sich auf den ersten Blick nicht viel von ihren Artgenossen unterscheiden. Erfolgreiche Spring-, Dressur- und Showpferde werden zu Preisen verkauft, die selbst wohlhabende Einzelpersonen nicht stemmen können. Deshalb werden diese Pferde, wenn überhaupt, nur von großen Unternehmen gekauft. Doch Pferderassen müssen nicht nur durch erfolgreiche Sportpferde allgemein teuer sein: Einige Rassen haben eine so besondere Geschichte und Herkunft, dass sie beinahe unbezahlbar sind. Neun der teuersten Pferderassen der Welt stellen wir euch im folgenden Artikel vor.

Fangen wir mit der ersten Rasse an:

Um die im Sonnenlicht schimmernden Pferde wurden sogar früher Kriege geführt.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#9 Achal Tekkiner

Der Achal-Tekkiner, eine Pferderasse aus Turkmenistan, wird seit über 3.000 Jahren gezüchtet und beeindruckt durch seine schlanke Statur, den feinen Kopf und das metallisch schimmernde, seidige Fell. Diese edlen Pferde sind etwa 1,60 Meter groß, äußerst ausdauernd, hitzeresistent und kommen auch in kargen Gegenden gut zurecht. Ihr freundliches und intelligentes Wesen macht sie besonders im Distanzsport beliebt. Die Preise für Achal-Tekkiner beginnen bei etwa 5.000 Euro und können mehrere 10.000 Euro erreichen. Die Falben, also beigefarbene Pferde, dieser Art, schimmern im Sonnenlicht goldfarben. In der Antike waren die mittelasiatischen Achal Tekkiner ziemlich populär: Der antike Geschichtsschreiber Herodot erwähnte die Pferde schon im fünften Jahrhundert vor Christus in seinen Historien. Im Zusammenhang mit den Massageten, einem Volk iranischer Herkunft, schrieb er über die Opferung der goldfarbenen Pferde an den Sonnengott. Um diese Pferde wurden damals sogar Kriege ausgetragen: Der chinesische Kaiser Wu von Han eröffnete den „Krieg um die Himmlischen Pferde“ und erhielt nach zwei verlustreichen Feldzügen letztendlich 3000 Pferde aus dem Ferghanatal in Zentralasien.

Warte erst, bis du den Preis von dem nächsten Pferd erfährst:

Friesenpferde werden oft in der Dressur oder in Shows eingesetzt.
Quelle: IMAGO / Galoppfoto

#8 Friesen

Friesen sind aufgrund ihres lackschwarzen Fells, der langen Mähne und ihrer beeindruckenden Bewegungen sehr auffällig. Ursprünglich stammen sie aus der niederländischen Region Westfriesland und sind das Ergebnis einer Kreuzung niederländischer und spanischer Pferde. Sie gelten als unkompliziert und sind besonders talentiert in Dressur, Shows und als Kutschpferde. Mit einem Gewicht von bis zu 750 Kilogramm sind sie wahre Schwergewichte. Ein Pferd dieser Rasse kann bis zu 30.000 Euro kosten. Der Friese zeichnet sich durch seinen freundlichen, menschenbezogenen Charakter aus. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Pferd und Reiter ist dabei essenziell. Friesen sind nervenstark, sanftmütig und auch für Anfänger mit solider Grundausbildung geeignet. Ihre Lernbereitschaft und Intelligenz tragen wesentlich zu einer erfolgreichen Erziehung bei und machen sie zu einem harmonischen Partner im Reitsport.

Für das folgende Pferd müssen noch höhere Preise gezahlt werden:

Die Pferde werden neben Lipizzanern auch oft in der Dressur eingesetzt.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

#7 Andalusier

Andalusier sind nicht nur als Show- und Dressurpferde beliebt, sondern auch bei Freizeitreitern. Diese edle spanische Rasse besticht durch einen harmonischen Körperbau, eine lange Mähne und schwungvolle Gänge. Sie sind mit einer Schulterhöhe von 1,50 bis 1,72 Metern mittelgroß, wobei Schimmel besonders häufig vorkommen. Andalusier zeichnen sich durch ihre Widerstandsfähigkeit, Gehorsamkeit und Talent zur Versammlung aus. Reinrassige Andalusier, bekannt als Pura Raza Española (PRE), können bis zu 100.000 Euro kosten. Wenn man an die Hohe Schule der Reitkunst denkt, hat man sofort Lipizzaner vor Augen. Doch sie sind nicht die einzige Rasse, die in der Dressur so begabt ist. Auch der Andalusier beeindruckt mit Eleganz bei Piaffe, Galopppirouette, Kapriole und weiteren Lektionen. Eine Piaffe ist das Traben auf der Stelle, bei einer Pirouette dreht sich das Pferd im langsamen Galopp um sich selbst und eine Kapriole ist ein Luftsprung.

Die nächste Pferderasse kennen wahrscheinlich viele, jedoch ist sie teurer als man denkt:

Das Deutsche Reitpony ist bei Kindern ein beliebtes Springpferd, welches bei Turnieren sehr erfolgreich abschneiden kann.
Quelle: IMAGO / Galoppfoto

#6 Deutsches Reitpony

Das Deutsche Reitpony wird mit einem klar definierten Zuchtziel gezüchtet, das folgende Merkmale umfasst: Der Kopf sollte klein sein mit einer edlen Form und lebhaften, freundlichen Augen. Der Hals sollte mittellang und sich zum Kopf hin verjüngend sein. Der Körperbau zeichnet sich durch einen markanten Widerrist und gut bemuskelten Rücken aus. Gut geformte Gelenke und mittelgroße Hufe sollten ebenfalls vorhanden sein. Deutsche Reitponys haben sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut, sowohl im Sport als auch im Freizeitbereich. Diese kompakten Kleinpferde sind besonders bei Kindern und leichten Erwachsenen geschätzt, da sie in Bewegungsqualität den größeren Pferden ebenbürtig sind. Mit einer maximalen Größe von 1,48 Metern sind sie neugierig, freundlich und leistungsbereit. Besonders talentierte Deutsche Reitponys in Disziplinen wie Dressur oder Springen können Preise von über 100.000 Euro erzielen.

Auf der nächsten Seite erfährst du den Preis über ein Pferd, was vor allem beim Westernreiten eingesetzt wird.

Das Quaterhorse läuft seinem Besitzer oder seiner Besitzerin hinterher, ohne Anweisungen zu bekommen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

#5 American Quarter Horse

American Quarter Horses sind mit rund 4,6 Millionen registrierten Tieren die weltweit am häufigsten vorkommende Pferderasse und werden dennoch hochpreisig gehandelt. Sie sind bekannt für ihre Schnelligkeit und Wendigkeit, was sie besonders bei amerikanischen Reitern beliebt macht: Insbesondere für Rodeos und Wettkämpfe werden sie häufig eingesetzt. Ihr kompakter, muskulöser Körperbau und ihre charakterliche Mischung aus Freundlichkeit, Sensibilität und Lernfähigkeit machen sie zu begehrten Tieren. Zudem besitzen viele einen natürlichen „cow sense“, was bedeutet, dass sie ihrem oder ihrer Besitzer*in folgen, ohne Anweisungen zu bekommen und können schnell aus dem Stand in den Galopp wechseln, wobei sie auf kurzen Strecken bis zu 90 km/h erreichen. Ein normales gut ausgebildetes Quaterhorse, welches im Gegensatz zu den oben genannten Berühmtheiten keine Turniere gewann, kann 15.000, im Einzelfall sogar mehrere 100.000 Euro kosten. 

Dieses Pferd zeichnet sich durch seine leicht geschwungene Kopfform und seinen hohen Preis aus:

Auf Auktionen präsentieren Gestüte sorgfältig ausgewählte Stuten und Hengste. Diese Tiere gelten als das Aushängeschild der Zucht.
Quelle: IMAGO / Frank Sorge

#4 Arabisches Vollblut

Diese Pferderasse gehört zu den ältesten und edelsten der Welt und hat eine beeindruckende Abstammungslinie, die bis zu 4500 Jahre zurückverfolgt werden kann. Araber sind berühmt für ihre Anmut, Schönheit, Ausdauer und Schnelligkeit. Sie verfügen über Temperament und sind sehr menschenbezogen. Ein arabisches Vollblut wird zwar oft als sehr temperamentvoll angesehen, aber das Zuchtziel ist ein nervenstarkes und leistungsbereites Pferd. Bei guter Behandlung erweisen sich diese intelligenten und geduldigen Pferde als zuverlässige Partner, auch für Anfänger. Im Reitsport sieht man die gelehrigen Pferde in verschiedenen Disziplinen, wie Rennsport, Dressur, Springreiten und Distanzreiten. Der teuerste Araberhengst wurde für umgerechnet 10 Millionen Euro verkauft! Wenn es sich bei der Pferderasse nicht gerade um renommierte Sportpferde handelt, werden diese zwischen 5.000 und 15.000 Euro verkauft.

Kein wunder, dass die nächste Rasse so teuer ist. Schließlich gehört der weltbekannte „Totilas“ auch dazu:

Die Erfolge von „Totilas“ waren mitunter ausschlaggebend für die Beliebtheit dieser Rasse.
Quelle: IMAGO / Jacques Toffi

#3 Niederländisches Warmblut – KWPN

Das KWPN (Koninklijk Warmbloed Paard Nederland) ist eine relativ junge niederländische Warmblutrasse, die Mitte des 20. Jahrhunderts durch die Kreuzung der niederländischen Rassen Groninger und Gelderländer sowie die Einkreuzung von Vollblütern entstand. Diese Pferde zeichnen sich durch ihre Schönheit, Athletik und ihr besonderes Talent in verschiedenen sportlichen Disziplinen aus. Besonders im Springsport und in der Dressur zeigen die niederländischen Warmblüter Höchstleistungen. Das Aushängeschild für diese Rasse ist zweifelsfrei der schwarze Hengst „Totilas“, welcher für 10 Millionen Euro von Paul Schockemöhle gekauft wurde. Er ist das weltweit berühmteste Dressur- und Zuchtpferd der letzten Jahre. Weltmeister und Weltrekorde: Unter seinem niederländischen Reiter Edward Gal, feierte er riesige Erfolge. 2010 wurde das Team zweimal Weltmeister und gewannen Team-Gold. Ein Jahr zuvor erzielten sie bei der EM ebenfalls zwei Titel. 

Zu der nächsten Rasse gehört das teuerste Springpferd der Welt:

Palloubet d'Halong wurde im Jahr 2019 überraschend erneut international präsentiert. Obwohl er den Parkour fehlerfrei absolvierte, blieb eine Platzierung aus.
Quelle: IMAGO / BSIP

#2 Cheval de Selle Français – Französisches Reitpferd

Die französischen Sportpferde wurden erst 1958 nach mehreren Kreuzungen als eigenständige Rasse anerkannt. Aufgrund ihrer kräftigen Hinterhandmuskulatur und starken Sprunggelenke eignen sie sich besonders gut für den Springsport. Diese Pferde sind generell robust und widerstandsfähig, was sie zu zuverlässigen Athleten macht. Charakterlich zeichnen sie sich durch ihre ruhige und ausgeglichene Natur aus. „Palloubet d’Halong“, ein Wallach der französischen Sportpferderasse „Selle Français“, gilt als das teuerste Springpferd der Welt. Geboren am 19. Mai 2003, wurde er mit einem beeindruckenden Verkaufspreis von 11 Millionen Euro gehandelt. Der fuchsfarbene Wallach, ein Nachkomme des berühmten Hengstes „Baloubet du Rouet“ und der Stute „Indra Love“, zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit, Leistungsstärke und eine markante, breite Blesse auf seinem Kopf aus. Mit starker Hinterhand und kräftigen Beinen wurde er bereits mehrfach in Springreitdisziplinen erfolgreich vorgeführt. Im Jahr 2017 wurde das Pferd aufgrund von Verletzungen, die durch seine Sportkarriere entstanden sind, vom Springreiten verabschiedet.

Zu guter Letzt: Das Pferd, für das weltweit der teuerste Preis gezahlt wurde:

Am sechsten Mai 2000 gewannen Jockey Kent Desormeaux und Fusaichi Pegasus das Kentucky Derby Rennen.
Quelle: IMAGO / ZUMA Press Wire

#1 Englisches Vollblut

Diese Pferderasse ist bekannt als die schnellste der Welt und wird speziell für den Galoppsport gezüchtet. Die Tiere zeichnen sich durch ihren muskulösen Körperbau und ihre bemerkenswerte Ausdauer aus. Das mit Abstand erfolgreichste Pferd dieser Rasse war „Fusaichi Pegasus“. Er erlangte im Jahr 2000 weltweite Bekanntheit, als er für den unglaublichen Preis von 64 Millionen Dollar an das japanische Unternehmen „Coolmore Stud“ verkauft wurde. 2023 starb er mit 26 Jahren. Er musste wegen seines hohen Alters und der Beschwerden, die damit einhergingen, eingeschläfert werden. Das englische Vollblut „The Green Monkey“ wurde ebenfalls für einen hohen Preis verkauft: Ganze 16 Millionen Dollar. Jedoch erlangte der Hengst bei seinem Debüt am 15. September 2007 nicht den Erfolg, der von ihm erwartet wurde: Er galoppierte „nur“ auf Rang drei – sieben Längen hinter dem Sieger. Dass dieser auch in späteren Rennen keine Erfolge bringen würde, störte den irischen Renn- und Zuchtstall „Coolmore“ nicht. Dann macht es eben ein anderes Pferd, was vielleicht nicht einmal so teuer war, wie der grüne Affe. Abseits der Millionensummen kostet ein Englisches Vollblut auf dem Mark zwischen 5.000 und 40.000 Euro.

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