Deswegen isst dein Haustier seinen eigenen Kot:
Erst einmal ist es wichtig, um was für ein Haustier es sich dabei handelt, denn bei manchen Tieren ist das ganz "normal":
Es mag kein besonders appetitliches Thema sein, doch es muss gesagt werden: Manche Haustiere essen ihren eigenen Kot. Aber warum eigentlich?
Für uns ist es unvorstellbar, den eigenen Kot zu essen. Dass es ein großer Teil der Tierwelt allerdings tut, ohne sich auch nur im Geringsten dafür zu schämen, weiß kaum jemand.
Vielleicht ist dir dieses Verhalten schon einmal bei deinem eigenen Haustier aufgefallen - und vermutlich hast du sofort versucht, es zu unterbinden. Dabei ist es u. a. für Hasen und Nager ein vollkommen normales Verhalten, und wir verraten dir, weswegen du dein Tier davon auf keinen Fall abhalten solltest - es sei denn, dabei handelt es sich um deinen Hund. Dazu später mehr.
Zuallererst einmal: Unser Ekel vor dem eigenen Kot ist leider absolut menschlich. Kein anderes Tier graust sich vor seinen Exkrementen, manche Arten verdanken dem Verzehr von Kot sogar ihre Gesundheit.
Weswegen manche Tierarten ihre Exkremente wieder aufnehmen und wieso du deinen Hund jedoch davon abhalten solltest, liest du auf der nächsten Seite.
Hasen, Nager und Hunde sind nicht die einzigen Tierarten, die dieses für uns ekelerregende Verhalten an den Tag legen. Auch Elefanten, Biber, Nilpferde und sogar einige Affen essen ihren eigenen Kot. Warum?
Dieses Verhalten nennt man übrigens Koprophagie und hat einen ganz simplen Grund: Beim ersten Verdauungsdurchgang werden bei diesen Tierarten nicht alle Nährstoffe der Nahrung entzogen, und die Tiere spüren instinktiv, dass sie das Verdaute erneut aufnehmen müssen, um alle Vitamine und Proteine zu absorbieren.
Hasenartige Tiere und Nager sind dabei ein Sonderfall: Sie haben sogar eine Technik entwickelt, auf diese Weise das Meiste aus dem Fressen herauszuholen. Sie produzieren nachts eine bestimmte Art von Kot, die sogenannten Caecotrophe (oder Blinddarmkot). Diese feuchten, schleimigen Kotkugeln werden ausgeschieden und sofort wieder gefressen. Sie sind bakterien- und eiweißreicher als der normale Kot. 80 bis 100 Prozent der Nahrung werden so zweimal verdaut, und möglichst viele Vitamine und Eiweiße können so verarbeitet werden.
Warum allerdings auch Hunde und andere Tiere den Kot aufnehmen, liest du auf der nächsten Seite!
Die Koprophagie lässt sich übrigens in zwei Typen aufteilen: Autokoprophagen, die ihren eigenen Kot essen, und Allokoprophagen, die auch Kot anderer Tierarten aufnehmen.
Viele Tierarten profitieren von den Nährstoffen, die über die Exkremente eines anderen Lebewesens ausgeschieden wurden; das ist auch der Grund dafür, warum Fliegen sich so gerne auf Kot niederlassen.
Tiere, die ihre eigenen Exkremente fressen, tun das meist aus gesundheitlichen Gründen - wie Hasen, Meerschweinchen und Co., und sogar Elefanten sind dafür bekannt, insbesondere als junge Tiere, während des Übergangs von flüssiger zu fester Nahrung, den Kot der Mutter zu fressen, um zusätzliche Nährstoffe und Bakterien aufzunehmen.
Fällt dir dieses Verhalten allerdings bei deinem Hund auf, solltest du vielleicht doch einschreiten - denn Hunde scheiden, im Gegensatz zu Hasen und Co., keine nennenswerten Nährstoffe mehr aus, weswegen sich eine erneute Aufnahme hier nicht lohnt. Frisst dein Hund dennoch regelmäßig seinen eigenen oder den Kot anderer Hunde (oder gar anderer Tierarten, z. B. von Pferden), kann dem ein Nährstoffmangel zugrunde liegen, den dein Tier durch sein Verhalten auszugleichen versucht. Weitere Gründe dafür können allerdings auch schlichte Langeweile, ein Aufmerksamkeits- oder Hygienebedürfnis oder einfach Neugierde sein. In jedem Fall solltest du das Verhalten im Auge behalten und im Zweifelsfall einen Ausflug zum Tierarzt machen!