Deshalb solltest du nie ein Rehkitz streicheln
Wenn du im Wald oder auf Feldern ein Rehkitz siehst, gibt es eine Sache, die du auf gar keinen Fall tun darfst: Es streicheln! Das ist der Grund:
Rehkitze sind so süß, dass man sie am liebsten streicheln und mit ihnen kuscheln will! Doch das solltest du auf gar keinen Fall tun:
Die Tiere kommen meistens zwischen Mai und Juni zur Welt und sitzen bis zur 4. Lebenswoche in hohen Gräsern, meistens in Wäldern oder auf Feldern. Erst ab der 4. Woche folgen sie ihrer Mutter. Viele Menschen, die im Wald spazieren gehen und dann ein Rehkitz sehen, denken daher, dass es sich verlaufen hat und wollen ihm deshalb helfen.
Auf den nächsten Seiten erfährst du, was du auf gar keinen Fall machen solltest:
Rehmütter lassen ihre Rehkitze zum Schutz alleine zurück
Zum Teil lassen Rehmütter ihre Rehkitze stundenlang alleine im Gras zurück und kommen täglich für etwa eine halbe Stunde zurück, um sie zu säugen. Was bei Menschen ein absolutes Tabu wäre, ist bei Rehen ein Schutzmechanismus. Die Rehmutter verhindert dadurch, dass Feinde die Rehkitze entdecken. Das schöne Fell eine Rehkitzes dient ihm nämlich perfekt zur Tarnung. Außerdem schleckt die Mutter ihn nach der Geburt direkt ab, sodass er keinen Eigengeruch hat. Das schützt das Rehkitz vor Wildtieren, wenn sie in hohen Gräsern liegen.
Wenn du also ein Rehkitz entdeckst, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass es alleine ist. Seine Mutter ist wahrscheinlich nicht weit entfernt. Deswegen solltest du auf gar keinen Fall den folgenden Fehler begehen:
Du darfst ein Rehkitz auf keinen Fall streicheln!
Wenn du es doch tust, kannst du das Rehkitz womöglich in Lebensgefahr bringen. Denn nachdem du es anfasst, nimmt es den Menschengeruch an, was dazu führen kann, dass seine Mutter ihn verstößt. Dann muss das Junge womöglich verhungern. Wenn du also ein Rehkitz entdeckst, solltest du es nicht streicheln oder sogar mitnehmen, denn dadurch wird es von seiner Rehmutter getrennt. Die lebenswichtige Milch bekommt es dann nicht - das kann für ein Junges lebensgefährlich werden!
Was solltest du also tun, wenn du ein Rehkitz entdeckst?
Das kannst du tun, wenn du ein Rehkitz findest:
Zunächst einmal solltest du die Situation aus großer Entfernung beobachten. Wenn du sicher gehen möchtest, dass das Rehkitz nicht verwaist ist, kannst du länger dort bleiben und beobachten, ob die Rehmutter zurück kommt. Wenn die Mutter nach mehreren Stunden nicht zu ihrem Jungen zurück kommt, solltest du das Forstamt informieren, bzw. die zuständige Wildtierstation. Das sind Fachleute, die sich dann weiter um das Rehkitz kümmern werden. Wichtig ist, dass du auf gar keinen Fall selbst etwas unternimmst oder das Tier streichelst!
Anders sieht es aus, wenn das Tier verletzt ist:
Was kannst du tun, wenn das Rehkitz verletzt oder in Gefahr ist?
Es kann mal passieren, dass du ein Rehkitz - oder aber auch ein erwachsenes Reh - in einer akuten Gefahr vorfindest. Zum Beispiel ist es in einem Zaun gefangen und hat sich verletzt. Meistens bleibt in solchen Momenten keine Zeit, um auf das Forstamt zu warten. Vor allem, wenn das Reh in einer lebensgefährlichen Lage ist, stark blutet oder erstickt, solltest du eingreifen und dem Tier helfen. In solchem Fall solltest du zuerst das Reh aus der Gefahrenzone rausbringen und es stabiliseieren, um es anschließend sofort in die nächste Wildtierstation zu bringen, bzw. zum Tierarzt zu fahren.
Dennoch solltest du vorher das Forstamt bzw. die Wildtierstation anrufen; sie werden dir telefonisch Tipps geben, was zu tun ist.