Häutung bei Vogelspinnen, Geckos und anderen Tieren: Die Fakten kennen die wenigsten

Viele Tiere, von Insekten bis zu Reptilien, häuten sich, um zu wachsen oder beschädigte Körperteile zu erneuern. Einige hätte man nicht erwartet.

Vogelspinnen sind weltweit gefürchtet, sorgen aber auch für Faszination.
Quelle: IMAGO / Funke Foto Services

Sie sind groß, behaart und bringen selbst den mutigsten Menschen manchmal ins Schwitzen: Vogelspinnen! Die Achtbeiner sorgen für so manchen Schreckmoment, aber wer denkt, dass sie nur furchterregende Monster sind, liegt wirklich daneben. Trotz ihrer Größe und ihrem Ruf, sind sie in Wirklichkeit erstaunlich friedlich – und viel interessanter, als man vielleicht glaubt.  Wusstest du zum Beispiel, dass sie sich regelmäßig häuten, um zu wachsen? Es gibt sogar ein Video dazu, das wir heute mal genauer unter die Lupe nehmen. 

Aber warum häuten sich Vogelspinnen überhaupt?

Vogelspinnen müssen sich häuten, um größer zu werden, weil ihre harte äußere Hülle, das Exoskelett, nicht mit ihnen mitwächst.
Quelle: IMAGO / Karina Hessland

#1 Warum häuten sich Vogelspinnen?

Vogelspinnen müssen sich häuten, um größer zu werden, weil ihre harte äußere Hülle, das Exoskelett, nicht mit ihnen mitwächst. Bei diesem Prozess, der „Häutung“, streifen sie ihre alte Haut ab und legen eine neue, größere darunter frei. Das ist nicht nur wichtig fürs Wachstum, sondern hilft auch, wenn die Spinne beschädigte Körperteile wie Beine oder Haare ersetzen muss. Besonders junge Spinnen häuten sich häufiger, da sie noch schnell wachsen. Nach der Häutung ist die Spinne erstmal weich und verletzlich, bis die neue Hülle hart genug ist, um sie wieder richtig zu schützen.

Wie oft häuten sie sich, wenn sie ausgewachsen sind?

Weibliche Vogelspinnen häuten sich oft noch bis ins hohe Alter, da sie deutlich länger leben als ihre männlichen Artgenossen.
Quelle: IMAGO / imagebroker/Ch. Heinrich

So oft häuten sich Vogelspinnen 

Bei ausgewachsenen Vogelspinnen passiert das Häuten viel seltener als bei jungen Spinnen. Während sich die Kleinen alle paar Monate häuten, kann es bei den Großen schon mal ein Jahr oder länger dauern, bis sie das nächste Mal ihre Haut abwerfen. Weibliche Vogelspinnen machen das auch nach der Geschlechtsreife noch regelmäßig, manchmal sogar bis ins hohe Alter. Männliche Spinnen hingegen häuten sich oft nur noch einmal, bevor sie sterben. Bei den Weibchen geht der Prozess also über viele Jahre weiter, da sie oft deutlich älter werden als die Männchen.

Ist die Häutung schmerzhaft für die Spinne?

Für Vogelspinnen ist die Häutung nicht schmerzhaft, aber ziemlich anstrengend und riskant.
Quelle: IMAGO / imagebroker/Ch. Heinrich

Schmerzen bei der Häutung?

Für Vogelspinnen ist die Häutung nicht schmerzhaft, aber ziemlich anstrengend und riskant. Während des Häutens sind sie besonders empfindlich, weil ihre neue Haut noch weich ist und sie sich leicht verletzen könnten. Manchmal kann es auch passieren, dass sie in der alten Haut stecken bleiben, was richtig gefährlich werden kann. Obwohl sie keinen Schmerz so empfinden wie wir, ist der ganze Vorgang körperlich sehr anstrengend. Deshalb verstecken sie sich oft während der Häutung, um ungestört und sicher diesen wichtigen Prozess durchzuführen.

So lange dauert der ganze Prozess ...

Der Häutungsprozess bei Vogelspinnen dauert meistens ein paar Stunden, kann aber je nach Spinne unterschiedlich lange dauern.
Quelle: IMAGO / Bihlmayerfotografie

Vogelspinnen – Dauer der Häutung 

Der Häutungsprozess bei Vogelspinnen dauert meistens ein paar Stunden, kann aber je nach Spinne unterschiedlich lange dauern. Zuerst legt sie sich auf den Rücken und bleibt eine Weile so liegen, bevor die eigentliche Häutung losgeht. Das Abstreifen der alten Haut kann dann so zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden dauern, vor allem bei größeren Spinnen dauert es oft etwas länger. Danach bleibt die Spinne noch ruhig liegen, damit ihre neue Haut fest wird, und das kann auch noch mal mehrere Stunden oder sogar ein paar Tage dauern. Aber keine Sorge das Video wird nicht so lange dauern. 

Zum Video ...

Keine Sorge, das Video der Vogelspinne ist alles andere als eklig – es ist vielmehr erstaunlich interessant.
Quelle: IMAGO / Margit Wild

Zum Video – Kein Ekelfaktor

Wer jetzt schon Gänsehaut spürt, kann beruhigt sein: „eklig“ ist das Video keinesfalls. Der Besitzer der Vogelspinne fängt im Zeitraffer einen Moment ein, den viele nie zu Gesicht bekommen – seine Spinne rollt sich auf den Rücken, um sich auf ihre Häutung vorzubereiten. Was dann folgt, wirkt beinahe wie aus einer anderen Welt: Die Spinne häutet sich vollständig. Wie in einem surrealen Schauspiel schlüpft aus dem alten Spinnenkörper eine völlig neue Spinne, während der leere, perfekt erhaltene „Kokon“ wie ein Klon der Vogelspinne zurückbleibt.

Jetzt kommt das Video ...

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Video – Vogelspinne häutet sich

Zuckend liegt sie auf dem Rücken, und ihre acht Beine bewegen sich fast schon im Takt. Wer das noch nie gesehen hat, könnte denken, die Vogelspinne stirbt. Aber keine Sorge, es ist nur eine Mexikanische Rotknie-Vogelspinne, die sich häutet – ein echt anstrengender Job, der rund zehn Stunden dauert. Ältere Spinnen brauchen dafür manchmal sogar über 24 Stunden. Nach der Häutung streckt sie ihre „neuen“ Beine und wirkt fast schon aufgeregt – selbst Spinnenhasser müssen da fast schmunzeln. Die Häutung ist wichtig, weil ihre Haut nicht mitwächst. Junge Spinnen machen das öfter, Erwachsene ungefähr einmal im Jahr.

Aber es gibt noch weitere Tiere, die sich Häuten ...

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#2 Grashüpfer 

Auch Grashüpfer müssen sich häuten, genau wie Vogelspinnen. Da ihr äußeres Skelett nicht mit ihnen mitwächst, werfen sie regelmäßig ihre alte Haut ab, um größer zu werden. Besonders in ihrer Jugend passiert das häufiger. Jeder Häutungsprozess bringt sie einen Schritt näher zu ihrer endgültigen Größe und Gestalt, bis sie ausgewachsen sind und sich nicht mehr häuten müssen. Was viele auch nicht wissen –  Bei jeder Häutung wachsen die Flügelansätze ein Stück weiter. Anfangs sind sie nur kleine, unscheinbare Knospen an ihrem Körper. Mit jeder weiteren Häutung werden sie größer und deutlicher sichtbar. Erst nach der letzten Häutung, wenn der Grashüpfer ausgewachsen ist, sind die Flügel vollständig entwickelt und funktionsfähig.

Das nächste Tier kämpft sich regelrecht aus seiner eigenen Haut ...

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#3 Geckos

Geckos häuten sich regelmäßig, weil ihre Haut nicht mit ihnen mitwächst. Im Gegensatz zu Insekten oder Spinnen werfen sie aber einfach ihre äußere Hautschicht ab. Dabei reißt der Gecko die alte Haut oft mit dem Maul auf und zieht sie in großen Stücken ab. Das Spannende: Viele Geckos fressen ihre alte Haut danach auf, um die darin enthaltenen Nährstoffe zu verwerten und keine Spuren für Feinde zu hinterlassen. Junge Geckos häuten sich öfter, weil sie noch wachsen, aber auch erwachsene Geckos müssen das regelmäßig machen, um ihre Haut frisch zu halten.

Das nächste Video könnte dich auch etwas irritieren ...

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#4 Krebs häutet sich

Krebse müssen sich häuten, weil ihr harter Panzer nicht mit ihnen mitwächst. Wenn sie größer werden, werfen sie den alten Panzer ab. Dabei platzt der Panzer auf, und der Krebs zieht sich raus – das Ganze kann ein paar Stunden dauern. Danach ist der neue Panzer erstmal noch weich, und der Krebs ist ziemlich verwundbar, weshalb er sich dann oft versteckt, bis alles wieder fest wird. Das interessante dabei: Wenn ein Krebs mal ein Bein oder eine Schere verloren hat, kann er die während der Häutung einfach nachwachsen lassen. 

Das hinterlässt ein Skorpion, wenn er sich gehäutet hat ...

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#5 Skelett Skorpion 

Nach der Häutung sieht das alte Exoskelett eines Skorpions fast wie eine leere Kopie von ihm aus – als hätte er seine alte Haut einfach zurückgelassen. Die Scheren, Beine und sogar der Stachel sind noch gut zu erkennen. Allerdings ist die alte Hülle nach der Häutung ziemlich blass und brüchig, weil sie austrocknet. Junge Skorpione häuten sich öfter, weil sie beim Wachsen regelmäßig ihre alte Haut loswerden müssen. Der ganze Prozess, auch „Ecdysis“ genannt, ist für den Skorpion nicht ganz ohne Risiko, denn nach der Häutung ist seine neue Haut erstmal weich und macht ihn ziemlich verwundbar. Faszinierend, wie detailgetreu diese alte Hülle aussieht – fast, als wäre der Skorpion noch drin!

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