Fellpflege bei Hunden: Müssen Hunde baden?
Viele Hunde lieben es, zu schwimmen. Die Badewanne fürchten viele Vierbeiner hingegen! Ist regelmäßiges Baden für die Fellpflege wichtig?
Viele Hunde lieben Wasser. Egal, ob am Meer oder im kleinen Baggersee: Einige Hunderassen können es kaum erwarten, sich im kühlen Nass zu erfrischen. Manche Hunde sind sogar richtig talentierte Schwimmer, so wie Golden Retriever! Nach dem Badegang haben viele Hunde jedoch den typischen „nasser Hund“-Geruch, was viele Hundehalter:innen dazu bringt, ihre Vierbeiner zu baden. Doch ist das überhaupt nötig für die Fellpflege? Tun wir unserem Hund damit etwas Gutes oder nicht?
Doch müssen Hunde im Alltag gebadet werden wie Menschen?
Solltest du deinen Hund überhaupt baden?
Viele Menschen wollen ihren Hund baden, damit er nicht hundetypisch riecht. Das ist aber keine gute Taktik. Regelmäßiges Baden ist bei Hunden eigentlich nicht notwendig. Ein Hund besitzt einen natürlichen Fettfilm, der Schmutz und Nässe abweist. So verwunderlich ist das nicht, denn die meisten Tiere müssen sich nicht mit Wasser waschen. Badest du den Hund, muss der Hundekörper den Fettfilm erneut produzieren. Der hundeeigene Geruch kehrt nach dem Baden ohnehin schnell wieder zurück.
Es kommt darauf an, wie schmutzig dein Hund ist
Ist dein Hund nach dem Gassigehen mal richtig verdreckt und verlaust, kannst du ihn natürlich mit Wasser waschen und anschließend abtrocknen.
In welchen Fällen wird das Baden eines Vierbeiners empfohlen?
Ansonsten solltest du nur auf Pflegeprodukte zum Baden zurückgreifen, wenn dein Hund Probleme mit Parasiten oder Hauterkrankungen hat. Hier wird dir ein Tierarzt oder ein professioneller Hundefriseur Auskunft geben können, wie oft dein Hund die Pflege benötigt. Wenn du feststellst, dass du ohnehin Hilfe bei der Fellpflege oder Krallenreinigung deines Tieres brauchst, ist es ratsam, regelmäßig einen Hundefriseur aufzusuchen.
Es gibt jedoch Hunderassen, deren Fellstruktur regelmäßiges Baden erfordert:
Hunderassen, die gebadet werden sollten
Es gibt bestimmte Hunderassen, zu deren Fellpflege ein regelmäßiges Bad gehört. Bist du stolze/r Halter:in eines Yorkshire Terriers, eines Bolonkas, eines Havanesers, Bolognersers, Lhasa Apsos, Shih Tzus, Maltesers oder eines Coton de Tulear, solltest du das Fell deines Vierbeiners ab und zu mit Shampoo reinigen. Wie häufig das passieren sollte, darüber lässt sich streiten. Doch auch bei diesen Hunderassen gilt: weniger ist mehr. Wenn du ein Shampoo benutzt, dann achte darauf, dass es mild ist!
Da viele Hunde die Badewanne meiden, solltest du wissen, wie du deinen Liebling ans Baden gewöhnen kannst:
So gewöhnst du deinen Hund richtig ans Baden
Wie du selbst gut weißt, sind Badewann und Dusche ziemlich rutschig. Deshalb solltest du erstmal dafür sorgen, dass dein Hund auf einer rutschfesten Unterlage sitzen oder stehen kann. Ein einfaches Handtuch reicht dafür schon, natürlich kannst du aber auch eine Duschmatte benutzen.
Außerdem bietet es sich an, den Hund mit Leckerlis abzulenken und zu besänftigen. Dafür gibt es sogar spezielle „Schleckmatten“, die du mit Futter füllen kannst und in der Badewanne befestigen kannst.
Was kannst du tun, wenn sich dein Hund trotztdem vor dem anstehenden Bad sträubt?
Professionelle Hilfe suchen
Für Härtefälle, die sich vor jedem Baden in die letzte Ecke verkriechen oder die ihre Hundehalter:innen erst garnicht in die Badewanne bekommen, gibt es zum Glück professionelle Hundesalons. Hundefriseur:innen wissen, wie sie mit ihren Hunden umgehen müssen, arbeiten schneller als Laien und sie leiden auch nicht (so sehr) mit den Hunden mit wie die Hundehalter:innen. Eine Win-Win-Situation!
Manche Hunde kommen allerdings mit ziemlich witzigen Frisuren vom Salon zurück!
Worauf solltest du achten, wenn du deinen Hund in Gewässern schwimmen lässt?
Die Gefahr für jeden Vierbeiner - Rötungen und blutiger Juckreiz
Zerkarien sind Larven von Saugwürmern, die als Endwirt Enten und andere Wasservögel bevorzugen. Bis sie diese Endwirte allerdings erreichen, nisten sie sich auch gern bei anderen Tieren ein und können dort die sogenannte Zerkariendermatitis auslösen. Dazu kriechen die Larven unter die Haut ihrer Wirte und verursachen dort Juckreiz, Rötungen und Quaddeln.
Wovor solltest du deinen Hund also besonders schützen?
So übertragen sich die Parasiten auf den Hund
In Badeseen kommen die Parasiten durch Entenkot, in dem sich ihre Eier befinden. Zwar sind Menschen auch häufig betroffen, aber bis auf die unangenehmen Rötungen und den Juckreiz hat das kaum Auswirkungen – die Larven können nicht lange unter unserer Haut überleben. Aber auch Hunde können von ihnen befallen werden, weshalb die Haut der Vierbeiner nach dem Baden abgesucht werden sollte – sonst kann es zu blutigem Juckreiz kommen.
Manche Hunde sind mehr davon gefährdet als andere:
Der Unterschied für junge und ältere Hunde
Auch wenn sie Opfer der Parasiten werden können, ist das Risiko gerade bei Hunden mit dichtem Fell gering. Es benötigt mehrere Infektionen, damit es zu ernsten Folgen kommen kann.
Eine Einschränkung gibt es jedoch: Besonders junge und alte Hunde sowie Vierbeiner mit einem schwachen Immunsystem sollten überhaupt nicht in stehenden Gewässern baden. Denn bei diesen Tieren kann es zu Komplikationen bei einer Infektion kommen und der Gang zum Tierarzt wird unausweichlich.
Was du noch über deinen Hund wissen solltest: Head-Pressing ist ein Alaramsignal, dass es deinem Hund nicht gut geht!