Hunde und Hitze: So bringst du deinen Vierbeiner durch den Sommer
Damit Hunde die Sommerhitze gut überstehen, solltest du einige Dinge beachten – wie lange darf er im Auto bleiben und ab wann wird's für die Pfoten zu heiß?
Wie jedes Jahr stellt die große Hitze nicht nur viele Menschen auf die Probe, sondern auch unsere lieben Haustiere. Bei Hunden solltest du auf einiges achten, damit sie gut durch den Sommer kommen. Hast du dich zum Beispiel schon mal gefragt, wie heiß der Asphalt im Sommer werden kann und was du tun solltest, wenn du einen Hund im Auto eingesperrt siehst? Der Sommer birgt für Hunde einige unbekannte Gefahren und wir erklären dir, wie du deinen Vierbeiner vor ihnen schützt.
Fangen wir mit dem ersten Punkt an!
#1 Die richtige Uhrzeit für einen Spaziergang im Sommer
Hunde sind besonders hitzeempfindlich, sie sind nicht für Temperaturen jenseits der 23° C gemacht. Das heißt, deine großen Gassirunden solltest du entweder früh morgens machen, wenn es noch nicht so heiß ist oder gegen Abend, wenn es wieder abkühlt. Vermeide es, zwischen 12:00 und 15:00 eine ausgiebige Runde mit deinem Vierbeiner zu drehen, denn du wirst schnell durch sein intensives Hecheln merken, dass er Schwierigkeiten hat, seine Körpertemperatur zu regulieren. Außerdem: Nimm im Sommer immer eine Trinkflasche für deinen Hund mit oder suche Wasserspender in Parks & Co. auf. Genügend Auslauf braucht deine Fellnase schließlich trotzdem!
Hier können unfassbar hohe Temperaturen entstehen: Lies weiter auf der nächsten Seite.
#2 So heiß kann der Asphalt werden
Sicher erinnerst du dich an die heißen Sommertage von früher, an denen du barfuß im Freibad herumgesprungen bist und dann von der Wiese auf den heißen Boden getreten bist – ganz schön heiß! Deinem Vierbeiner geht es nicht anders, denn der Asphalt erhitzt sich schneller als man denkt. Bereits bei einer Außentemperatur von 25° C kann die Asphalttemperatur bis zu 52 Grad messen. Das ist viel zu heiß für Hundepfoten! Deshalb: Suche schattige Plätzchen und Wiesen bei deinem Spaziergang auf, soweit es möglich ist.
Im Folgenden erklären wir was du im Sommer niemals tun solltest:
#3 Hund im Sommer im Auto lassen
Leider passiert es immer noch: Hundehalter*innen lassen ihren Vierbeiner „nur kurz“ im Auto, eventuell ist das Fenster einen Spalt heruntergekurbelt. Doch das wird schnell viel zu heiß für deinen Hund! Wie bereits gesagt, sind Hunde nicht für hohe Temperaturen gemacht, sie können nicht wie Menschen schwitzen. Nur über die Pfotenballen und die Nase können Hunde „schwitzen“ und ihre Körpertemperatur regulieren. In einem Auto, in dem sich die Hitze stauen kann (auch wenn es nicht direkt in der Sonne geparkt ist), steigen die Temperaturen extrem schnell an. Bereits ab 25 Grad hat deine Fellnase Probleme damit, den eigenen Körper durch Hecheln herunterzukühlen. Die Hitze im Auto kann für deinen treuen Begleiter lebensgefährlich werden. Bei einer Außentemperatur von 30°C, was im Sommer in Deutschland nichts ungewöhnliches ist, können im Auto nach einer Stunde schon 56°C herrschen. Lass deinen Hund also im Sommer am besten niemals, auch nicht für kurze Zeit, im Auto. Für alle Notfälle solltest du Erste Hilfe bei deinem Hund anwenden können.
Ein kleiner Snack gefällig? Wir haben das perfekte Rezept für eine kleine Abkühlung:
#4 Für eine kulinarische Abkühlung sorgen
Dein Hund schlabbert gerne Joghurt? Dann mach ihm oder ihr am besten ein Joghurteis! Verwende dazu beispielsweise eine Eiswürfelform oder bereite ein Eis am Stil zu. Vermenge dafür Naturjoghurt mit einer zerdrückten Wassermelone oder etwas Leberwurst und befülle die Formen damit. Wenn dein Hund andere Vorlieben hat, dann kannst du das Joghurteis natürlich auch damit pimpen.
Eine weitere Idee, wie sich dein Hund abkühlen kann, erfährst du auf der nächsten Seite. Hierbei wird dein Vierbeiner mächtig Spaß haben!
#5 Badespaß mit Hund
Wenn du den Luxus eines Gartens oder Balkons genießt, bietet es sich an, einen kleinen Pool für deinen Hund aufzustellen. Alternativ kannst du auch den guten alten Gartenschlauch für eine angenehme Abkühlung nutzen. Solltest du deinen Hund in der Dusche mit Wasser abkühlen wollen, sorge stets dafür, dass ihm ein Handtuch zum Abtrocknen zur Verfügung steht. Ansonsten könnte deinem Vierbeiner eine Blasenentzündung drohen.
Doch du braucht nicht unbedingt einen großen Garten, um deinem Hund eine Abkühlung zu bescheren:
#6 Abkühlung ohne Garten
Hunde lieben es natürlich im Sommer auf kalten Oberflächen zu liegen. Keine Sorge, wenn du keinen Garten hast. Wenn deine Wohnung Fliesen hat, zum Beispiel in der Küche, sollte dort ein kleines Plätzchen für seinen Vierbeiner reservieren. Auf den Fliesen kann dein Hund die überschüssige Wärme ableiten. Eine Alternative wären Kühlmatten, die auf den Boden gelegt werden können.
Ein noch ernsteres Thema wird im Folgenden angesprochen: Wenn dieses schlimmstmögliche Szenario eintritt, solltest du unbedingt sofort handeln.
#7 Hitzschlag beim Vierbeiner: Das solltest du wissen
Ein Hitzschlag beim Hund äußert sich zunächst durch starkes Hecheln, vermehrten Speichelfluss und eine gerötete, heiße Haut an den Ohren. Weitere Symptome sind beschleunigte flache Atmung, Herzrasen, hellrote Schleimhäute, Apathie, Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen, blutiger Durchfall und eine Körpertemperatur über 40 °C. Herzrhythmusstörungen können ebenfalls auftreten. Im Falle eines Hitzschlags ist schnelles Handeln notwendig: Den Hund an einen schattigen Ort bringen, ihn mit einem feuchten Handtuch kühlen und seine Pfoten mit Wasser ebenfalls abkühlen. In dieser Situation ist es besonders wichtig, dass der Hund Wasser bekommt. Dieses sollte aber auf keinen Fall eiskalt sein. Bei Bewusstlosigkeitmusst du unbedingt den Hund in die stabile Seitenlage bringen, seinen Kopf überstrecken und seine Zunge aus dem Maul ziehen. Anschließend musst du deinen Hund sofort zum Tierarzt oder zur Tierärztin bringen.
Besonders zu beachten ist außerdem folgendes:
#8 Hunde zeigen es nicht unbedingt, wenn sie nicht mehr können
Manche Hunde erkennen ihre eigenen Grenzen nicht und machen einfach weiter, selbst wenn sie erschöpft sind. Besonders aktive Hunde und solche, die für Arbeitsaufgaben gezüchtet wurden, neigen dazu, ihre Erschöpfung zu ignorieren und über ihre Grenzen hinauszugehen. Sie sind bereit, alles für ihre*n Besitzer*in zu tun, selbst wenn das bedeutet, neben dem Fahrrad zu laufen, bis sie völlig ausgepowert sind. Daher liegt es in deiner Verantwortung als Halter*in, sicherzustellen, dass dein Hund rechtzeitig Pausen einlegt, bevor er überanstrengt wird.
Wie sieht es in dieser Notsituation auf der nächsten Seite aus?
#9 Darf ich die Scheibe eines fremden Autos einschlagen, wenn sich ein Hund in einem stark aufgeheizten Auto befindet?
Grundsätzlich darf man die Scheibe eines anderen Autos nicht einschlagen. Auch nicht, wenn sich ein Hund darin befindet und die Außentemperaturen sehr warm sind. Sollte jedoch ein medizinsicher Notfall vorliegen, also sich der Gesundheitszustand des Tieres sich dramatisch verschlechtert haben oder wenn es beispielsweise bewusstlos wird, dann darf man die Scheibe sehr wohl einschlagen. Hierfür sind Passant*innen als Zeug*innen sehr hilfreich. Zudem sollte man die Seitenscheibe einschlagen, da diese wenige Schaden verursacht. Anschließend sollte umgehend erste Hilfe geleistet und die Tierrettung informiert werden.
Im Sommer wird die nächste Situation besonders gefährlich. Erfahre auf der nächsten Seite, wie du dich am besten verhältst:
#10 Was kann ich tun, wenn ich einen Hund auf einem Parkplatz oder an einem anderen Ort ganz ohne seinen Besitzer sehe?
Sollte man einen Hund, ob im Auto oder auch auf der Straße sehen und weit und breit kein*e Besitzer*in in Sicht sein, dann kommt es darauf an. Wenn man das beispielsweise in dörflicheren Gegenden bemerkt und er sich nahe der Straße befindet, dann ist es zumeist das beste, anzuhalten und sich in den umliegenden Häusern zu erkundigen. Auf öffentlichen Plätzen wie Parkplätzen von Supermärkten ist es etwas kniffliger. Hier muss man nämlich erst einmal eine angemessene Zeit warten. Dann sollte man bei dem Hund bleiben und die Polizei anrufen und bei dem Hund warten, bis die Polizei eintrifft.