Milchtritt bei Katzen: Deshalb treten Katzen mit den Pfoten
Wenn Katzen mit den Pfoten treten, nennt man das den Milchtritt. Du fragst dich, warum deine Katze das macht? Es hat verschiedene Gründe.
Deine Katze hat es bestimmt schon mal gemacht: Sie liegt auf dir oder einem gemütlichen Platz, wie ihrem Körbchen und beginnt mit den Vorderpfoten an zu treten. Nicht schmerzhaft, sondern sanft, aber bestimmt! Warum macht deine Katze das? Dieses Verhalten nennen wir den „Milchtritt", auch als „Melktritt" oder „Knetbewegung" bekannt. Besonders oft machen es Babykatzen und Jungtiere. Das Verhalten taucht jedoch auch bei älteren Tieren auf. Doch warum? Und solltest du deine Katze davon abhalten?
Auf den nächsten Seiten werden wir dir erklären, warum Katzen den Milchtritt ausüben und was es dir über den psychischen und physischen Zustand deiner Katze verrät...
#1 So kommt es zum Milchtritt
Der Milchtritt ist ein Verhalten, das bei neugeborenen Kätzchen auftritt und auf evolutionären Instinkten basiert. Es hat seinen Ursprung im Saugverhalten, das notwendig ist, damit die Kätzchen Milch von der Mutterkatze trinken können.
Kätzchen werden nämlich blind und taub geboren, und ihre motorischen Fähigkeiten sind begrenzt. Sie können nicht eigenständig zu den Zitzen der Mutterkatze navigieren. Der Instinkt, nach Nahrung zu suchen, ist jedoch stark ausgeprägt. Der Milchtritt ist eine Möglichkeit, den Bauch der Mutterkatze zu stimulieren und somit ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Beim Saugen an den Zitzen der Mutterkatze löst der Saugreflex den Milchfluss aus. Kätzchen haben von Natur aus die Fähigkeit zu saugen, aber sie müssen diese Fähigkeit entwickeln, um effektiv Milch zu trinken. Der Milchtritt ist ein Reflex, der dabei hilft, die Milchproduktion der Mutter anzuregen und gleichzeitig den Saugreflex der Kätzchen zu trainieren.
Und das hat eine besondere Wirkung auf Katzen...
#2 Die Wirkung hinter dem Milchtritt
Es handelt sich jedoch nicht nur um eine notwendige, körperliche Aktion, sondern er hat auch eine rein psychische Auswirkung auf Katzen und ihre Babys. Der Milchtritt hat auch eine emotionale und beruhigende Komponente. Wenn Kätzchen den Milchtritt ausüben, fühlen sie sich oft sicher und geborgen, ähnlich wie beim Kuscheln mit der Mutterkatze. Dieses Verhalten kann dann auch dazu beitragen, eine starke Bindung zwischen den Kätzchen und ihrer Mutter herzustellen.
Obwohl der Milchtritt hauptsächlich bei neugeborenen Kätzchen beobachtet wird, können einige Kätzchen dieses Verhalten auch im Erwachsenenalter beibehalten.
Doch was sagt es über deine erwachsene Katze aus, wenn sie es macht?
#3 Milchtritt bei erwachsene Katzen: Entspannung
Ähnlich dem entspannten Schnurren kann der Milchtritt bei erwachsenen Katzen ein Verhalten sein, das sie in entspannten und wohligen Situationen ausführen. Die Bewegungen der Pfoten und das Drücken können eine beruhigende Wirkung haben und als Reaktion auf Stress oder zur Stressbewältigung dienen.
Der Milchtritt könnte dann auch eine Art Nostalgie oder Erinnerung an die Kindheit sein. Die Bewegungen und das Saugen könnten mit positiven Gefühlen der Bindung und Geborgenheit verbunden sein, die die Katzen als Kätzchen bei ihrer Mutter erlebt haben. So wie wir uns gerne mal an ein Kuscheltier unserer Kindheit kuscheln, daran riechen und uns beruhigen und entspannen.
Doch der Milchtritt bei erwachsenen Katzen kann noch andere Ursachen haben...
#4 Milchtritt bei erwachsenen Katzen: Hormonelle Gründe
Nicht nur die Umgebung bringt erwachsene Katzen dazu, den Milchtritt auszuüben. Auch ihr Körper und Veränderung darin bringt Katzen zu dem Verhalten. Ihre Pfoten haben Duftdrüsen, die Pheromone freisetzen. Durch den Milchtritt können erwachsene Katzen ihren Duft auf Gegenständen oder auf ihrem Liegeplatz verteilen, was eine Art territoriale Markierung sein kann. Damit sagen sie anderen Katze: Das gehört mir!
Hormonelle Veränderungen im Körper könnten ebenfalls den Milchtritt bei erwachsenen Katzen beeinflussen. Einige weibliche Katzen könnten während des Östruszyklus (Brunstzyklus) vermehrtes Verhalten wie den Milchtritt zeigen.
Und es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb deine ausgewachsene Katze den Milchtritt ausüben will:
#5 Milchtritt bei erwachsenen Katzen: Stress
Ähnlich wie Menschen, die beruhigende Verhaltensweisen wie Kaugummi kauen, Fingertrommeln oder Haare zwirbeln ausüben, könnte der Milchtritt für Katzen eine Möglichkeit sein, mit Stress oder Unbehagen umzugehen. Die sich wiederholenden, rhythmischen Bewegungen des Milchtritts können eine beruhigende und tröstliche Wirkung auf die Katze haben. Ähnlich wie das Schnurren kann der Milchtritt dazu beitragen, Stresshormone zu reduzieren und ein allgemeines Gefühl der Entspannung zu fördern.
Wenn du merkst, dass es eine Situation gibt, in der Katzen den Milchtritt ausüben und sich die Situation um sie herum als Stressfaktor erweist, solltest du vielleicht dafür sorgen, dass deine Katze sich entspannen kann.
Aber solltest du deine Katze vom Milchtritt abhalten?
#6Was sollte man tun, wenn man die Katze beim Milchtritt erwischt?
In den meisten Fällen ist es nicht notwendig, Katzen vom Milchtritt abzuhalten, da es sich um ein natürliches Verhalten handelt. Der Milchtritt kann für Katzen beruhigend und tröstlich sein und wird oft in stressigen oder entspannten Situationen gleichermaßen ausgeführt. Der Milchtritt ist ein instinktives Verhalten, das bei Katzen häufig vorkommt, besonders wenn sie sich wohl und sicher fühlen.
Es ist aber sinnvoll, das Verhalten der Katze zu beobachten, insbesondere wenn der Milchtritt von anderen Veränderungen im Verhalten begleitet wird. Wenn die Katze auf andere Weise gestresst zu sein scheint, könnten die Stressfaktoren in ihrer Umgebung identifiziert und angegangen werden.
Aber vielleicht fragst du dich, warum deine Katze ausgerechnet an dir den Milchtritt ausübt?
#7 Darum macht deine Katze den Milchtritt an dir
Wenn eine Katze den menschlichen Körper zum Milchtritt benutzt, kann das mehrere Gründe haben: Katzen, die den menschlichen Körper zum Milchtritt benutzen, könnten dies als eine Möglichkeit sehen, eine enge Bindung zu ihrem Besitzer aufzubauen oder zu verstärken. Der Mensch wird für die Katze zu einer Quelle des Trostes und der Geborgenheit, ähnlich wie die Mutterkatze in der Kätzchenzeit.
Der Milchtritt kann für Katzen beruhigend sein und zur Stressbewältigung dienen. Die Bewegungen und das Drücken der Pfoten könnten dazu beitragen, Stress abzubauen und ein Gefühl der Entspannung zu fördern.
Deine Katze vertraut dir also sehr und sucht dich aktiv auf, um sich zu beruhigen. Du kannst dieses Verhalten also als Kompliment sehen! Es ist ein Zeichen dafür, dass deine Katze dich liebt.