Verboten: Die Tierarten darfst du in Deutschland nicht halten

Verblüffend: obwohl es anders erscheint, gibt es einige Tierarten, die du nicht als Haustier halten darfst. Wir haben dir zehn dieser Tiere aufgelistet.

Die Wolfpopulation nimmt in Deutschland wieder zu.
Quelle: IMAGO / Karina Hessland

In Deutschland gibt es einige Tierarten, deren Haltung als Haustiere streng verboten oder stark reglementiert ist. Das betrifft natürlich die Haltung von offensichtlichen Wildtieren. Vermutlich ist dir klar, dass man Löwen und Pinguine nicht als Haustiere halten darf. Allerdings gibt es Tiere, von denen man zunächst denken könnte, die Heimtierhaltung sei unproblematisch. Ihre Haltung ist jedoch aufgrund von Artenschutz oder spezifischen Anforderungen verboten oder sehr eingeschränkt. Wir haben dir hier zehn solcher Tiere aufgelistet.
Falls du dich für exotische Tiere interessierst und eine Haustierhaltung in Betracht ziehst, informiere dich zunächst bei den zuständigen Behörden. 

Unsere Liste beginnt mit einem süßen Nager …

Eichhörnchen sind besonders flink.
Quelle: IMAGO / Gottfried Czepluch

#1 Das Eichhörnchen

Eichhörnchen sind kleine Nager und außergewöhnliche Klettertiere mit einem enormen Gedächtnis. Sie halten keinen Winterschlaf und verstecken Nahrungsvorräte für den Winter, an deren Verstecke sie sich erinnern müssen. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Samen und Nüssen, aber sie fressen auch Früchte, Pilze und gelegentlich Insekten. Eichhörnchen stehen unter Naturschutz und sind sehr stressanfällig. Sie benötigen große, natürliche Lebensräume mit ausreichend Bäumen und Sträuchern, um ihre Kletterfähigkeiten und Nahrungsbeschaffung zu unterstützen. In urbanen Gebieten passen sie sich gut an, sind jedoch auf menschliche Rücksichtnahme angewiesen, um sicher zu überleben. Ihre Anwesenheit trägt zur Biodiversität bei und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem.

Es geht weiter mit einem stacheligen Zeitgenossen …

Igel sind von Stacheln bedeckt.
Quelle: IMAGO / Depositphotos

#2 Der Igel

Igel sind nachtaktiv und ernähren sich von Insekten, Schnecken, Würmern und gelegentlich kleinen Wirbeltieren. Ihr kleiner Körper wird von bis zu 8.000 Stacheln bedeckt, die ihnen Schutz bieten. Bei drohender Gefahr rollen sich Igel ein und stellen ihre Stacheln auf, um Fressfeinde abzuschrecken. Der Igel steht unter Naturschutz, was bedeutet, dass es verboten ist, sie zu fangen oder zu töten. Es ist jedoch erlaubt, kranke oder verletzte Tiere vorübergehend zu pflegen und ihnen zu helfen. Mittlerweile gibt es auch Igel-Auffangstationen, die sich auf die Pflege und Rehabilitation dieser Tiere spezialisiert haben. Igel sind wichtig, da sie viele Schädlinge fressen und somit zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen.

Auch diese kleinen Banditen sind als Haustiere tabu …

Waschbären sind niedlich anzusehen.
Quelle: IMAGO / Martin Wagner

#3 Der Waschbär

Der Waschbär ist ein intelligentes Raubtier, dessen Markenzeichen seine schwarz-weiße „Gesichtsmaske“ ist. Mit ihren geschickten Vorderpfoten gelingt es ihnen sogar, Schlösser zu öffnen und Türen zu manipulieren. So süß sie aussehen, sind sie nicht ungefährlich. Ein wütender Waschbär kann dich stark verletzen und Tollwut übertragen. Waschbären sind äußerst anpassungsfähig und finden in belebten Regionen oft reichlich Nahrung, was ihre Population dort steigen lässt. Sie sind nachtaktiv und durchstöbern Mülltonnen auf der Suche nach Essensresten. Im Umgang mit Waschbären ist Vorsicht geboten, da sie sich schnell bedroht fühlen und aggressiv reagieren können.

Hakenschlagend geht es weiter …

Feldhasen sind besonders schnell.
Quelle: IMAGO / R.Kistowski / wunderbare-Erde

#4 Der Feldhase

Feldhasen sind größer als Kaninchen und zeichnen sich durch ihre langen Hinterbeine aus. Diese ermöglichen es ihnen, unberechenbare Haken zu schlagen und so ihren Feinden zu entkommen. Ihre Spitzengeschwindigkeit liegt bei beeindruckenden 70 Kilometern pro Stunde, was ihnen einen erheblichen Vorteil bei der Flucht verschafft. Feldhasen stehen unter Naturschutz und benötigen große, weite Flächen, um leben zu können. Diese offenen Landschaften bieten ihnen die notwendige Deckung und Nahrung. Aufgrund ihres Bedarfs an viel Platz ist eine artgerechte Haltung als Haustier nicht möglich. Feldhasen sind Wildtiere und ihr natürlicher Lebensraum sind Felder, Wiesen und lichte Wälder. Der Schutz und die Erhaltung ihrer Lebensräume sind entscheidend für ihr Überleben.

Hier zeigen wir dir einen Jäger der Nacht …

Uhus gehören den Eulenarten.
Quelle: IMAGO / Hohlfeld

#5 Der Uhu

Der Uhu ist die größte Eulenart und beeindruckt mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,80 Metern. Trotz seiner Größe fliegt er lautlos, was ihm bei der Jagd einen entscheidenden Vorteil verschafft. Seine Beute besteht hauptsächlich aus kleinen Säugetieren und Vögeln, die er geschickt aus der Luft erbeutet. Früher galt der Uhu in vielen Kulturen als Vogel der Unterwelt und war mit Aberglauben und Mythen verbunden. Heute steht der Uhu unter Artenschutz, da seine Population durch Lebensraumverlust und menschliche Eingriffe bedroht ist. Uhus benötigen große Reviere zum Jagen, die mehrere Quadratkilometer umfassen können, weshalb eine Haltung als Haustier ausgeschlossen ist.

Weiter geht es mit einem verspielten Raubtier …

Otter verbringen viel Zeit im Wasser.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#6 Otter

Fischotter sind geschickte Schwimmer, und du kannst sie primär in Gewässern beobachten. Ihr dichtes Fell, das pro Quadratzentimeter von bis zu 50.000 Haaren bedeckt ist, schützt sie vor Kälte und Wasser. Diese Anpassung ermöglicht es ihnen, mehrere Stunden im Wasser zu verbringen, um zu jagen. Ihre Hauptnahrungsquelle sind Fische, aber sie fressen auch Krebse und andere Wasserlebewesen. Fischotter stehen unter Naturschutz und brauchen viel Platz sowie saubere, ungestörte Gewässer, um gesund zu leben und sich fortzupflanzen. Aufgrund ihres Bedarfs an großen, natürlichen Lebensräumen ist eine Haustierhaltung nicht möglich. 

Fun Fact: Otter haben unter ihren Armen eine kleine Hauttasche, in der sie ihren Lieblingskieselstein aufbewahren. 

Unser nächstes Exemplar ist sehr exotisch …

Ihr natürlicher Lebensraum befindet sich im Wasser.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#7 Axolotl

Axolotl stammen aus Mexiko und gehören zu den Amphibien. Sie sind kleine Wunder der Natur: Verliert ein Axolotl ein Körperteil, kann sich dieses regenerieren und vollständig nachwachsen, einschließlich komplizierter Strukturen wie Nerven und Muskeln. Diese bemerkenswerte Fähigkeit macht sie zu einem faszinierenden Forschungsobjekt. Axolotl gehören jedoch zu einer stark bedrohten Tierart, hauptsächlich aufgrund der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume und der Verschmutzung der Gewässer. Es ist streng verboten, sie aus Wildfängen zu importieren, um die verbleibenden Populationen zu schützen. Bei legitimierten Züchter*innen kannst du diese Wundertiere jedoch problemlos erwerben. Axolotl benötigen spezielle Haltungsbedingungen, einschließlich kühlem, sauberem Wasser und einer ausgewogenen Ernährung, um gesund zu bleiben. 

Unser naher Verwandter darf auch nicht als Haustier gehalten werden …

Affen sind den Menschen sehr ähnlich.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#8 Affen

Affen sind intelligente Primaten, die in tropischen Regionen leben und komplexe Sozialgefüge aufweisen, die Familienverbänden ähneln. Innerhalb dieser Gruppen pflegen sie enge soziale Beziehungen, kommunizieren durch vielfältige Lautäußerungen und Körpersprache und sorgen füreinander. In Gefangenschaft sind Affen jedoch sehr stressanfällig. Ohne die Gesellschaft ihrer Artgenossen und die Freiheit, sich in ihrer natürlichen Umgebung zu bewegen, neigen sie zu Aggression und Vereinsamung. Diese Bedingungen können schwerwiegende Verhaltensstörungen hervorrufen. Darüber hinaus können Affen gefährliche Krankheiten wie AIDS oder Ebola auf den Menschen übertragen, weshalb der Umgang mit ihnen besondere Vorsicht erfordert.

Beim nächsten Tier handelt es sich erneut um eine Amphibie …

Feuersalamander haben eine außergewöhnliche Körperzeichnung.
Quelle: IMAGO / Depositphotos

#9 Salamander und Molche

Am markantesten ist der Feuersalamander mit seiner auffälligen schwarz-gelben Färbung. Diese dient als Warnsignal für Fressfeinde, denn bei Gefahr sondert er ein giftiges Sekret ab, das Angreifer abschreckt. Sein bevorzugter Lebensraum sind feuchte Wälder, wo er sich unter Laub und Totholz versteckt. Die meisten einheimischen Molch- und Salamander-Arten, einschließlich des Feuersalamanders, stehen unter Naturschutz. Ihre Lebensräume sind durch Umweltveränderungen wie Abholzung, Verschmutzung und Klimawandel stark bedroht. Daher sind Wildfänge und die Haustierhaltung dieser Tiere illegal. Zudem sind Feuersalamander wichtige Indikatoren für die Gesundheit von Waldökosystemen, da sie empfindlich auf Umweltveränderungen reagieren. Ihre Erhaltung trägt somit auch zum Schutz der gesamten Waldumwelt bei.

Die Verwandten von  „Hugin und Munin“  darfst du nicht als Haustiere halten ...

Raben und Krähen haben durchweg schwarzes Gefieder.
Quelle: IMAGO / Rech

#10 Krähen und Raben

Raben und Krähen gehören zu den intelligentesten aller Vögel. Neben der Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen, können sie Gesichter wiedererkennen und sich komplexe Problemstellungen merken. Raben besitzen ein äußerst ausgeprägtes Sozialverhalten und binden sich lebenslang an ihren Partnerin. Diese Vögel kommunizieren durch eine Vielzahl von Lauten und Gesten und sind in der Lage, voneinander zu lernen. Krähen und Raben stehen unter Naturschutz, da ihre Populationen durch Umweltveränderungen und menschliche Aktivitäten gefährdet sind. Eine Haltung als Haustiere ist illegal und würde ihren natürlichen Bedürfnissen nicht gerecht werden. Sie benötigen große Territorien und soziale Interaktionen mit Artgenossen, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.

Pinterest Pin Ganz schön knuffig: Darf man Eichhörnchen eigentlich als Haustier halten? Die Regel gilt!