Hund einschläfern lassen: So begleitest du deinen Vierbeiner am besten

Einschläfern ist hart, doch du solltest deinen Hund dabei nicht im Stich lassen. Wir zeigen, wie du deinen Freund bis zum Schluss gut begleitest.

Besitzer*innen sollten sich vorbereiten, ihren Hund beim Einschläfern zu begleiten.
Quelle: Midjourney

Einschläfern ist ein Tabuthema. Kein Wunder, denn wir vergießen schon Tränen, wenn wir nur daran denken uns eines Tages von unserem Tier zu verabschieden. Wenn wir einen Hund adoptieren, wollen wir am liebsten gar nicht darüber nachdenken, dass unser Freund eines Tages nicht mehr bei uns sein könnte. Denn sind wir ehrlich: Hunde sind für uns mehr als Haustiere. Sie sind Familienmitglieder und wir gehen mit ihnen durch dick und dünn. Gerade deshalb sollten sicher Besitzer*inne auch darüber Gedanken machen, dass wir uns eines Tages von unseren geliebten Vierbeinern verabschieden müssen. Natürlich wünschen wir uns für unsere Hunde einen natürlichen Tod, im hohen Alter im Schlaf. Doch oftmals wird dieser Wunsch nicht wahr.

Wenn Hunde unter unerträglichen Schmerzen durch Krankheit und Alter erleiden, ist es ein Teil von Tierliebe, unsere treuen Hunde von ihren Schmerzen liebevoll zu erlösen. Wir verraten dir auf den nächsten Seiten, wie du deinen Liebling auf den letzten Schritten gut begleiten kannst.

Für das Einschläfern von Hunden sollte man genug Geld einplanen.
Quelle: Midjourney

Kosten fürs Einschläfern von Hunden

Wie jede Tierarztleistung ist auch das Einschläfern kostenpflichtig. Das kann sehr belastend sein, wenn man ohnehin bereits in Trauer ist, weil man sich von seinem Hund verabschieden muss. Die Kosten für das Einschläfern eines Hundes variieren je nach Region und individuellen Umständen (Stand: Februar 2025). Grundsätzlich bewegen sich die Gesamtkosten zwischen 50 und 150 Euro. Inbegriffen ist dabei der Einschläferungsprozess (30,78 Euro bis 92,34 Euro), Beruhigungsmedikamente (10 bis 20 Euro) und weitere Medikamente zur Schmerzlinderung (20 bis 50 Euro). 

Zusätzliche Kosten können durch Voruntersuchungen, Nachtzuschläge, Notdienstkosten oder Wochenendtarife und Bestattung entstehen. Viele Hundebesitzer*innen wünschen sich, dass ihr Hund zu Hause einschlafen darf. Auch das ist durch einen Hausbesuch durch Tierärtz*innen möglich. Hierfür sollte man 
mindestens 13 Euro plus ca. 3 Euro pro gefahrenen Kilometer einkalkulieren. 

Kosten können je nach Praxis und Region variieren können. Am besten wendest du dich an die Tierarztpraxis deines Vertrauens und informierst dich über deren Konditionen frühzeitig.

Es empfiehlt sich daher frühzeitig über Kosten zu informieren, damit eine Erlösung oder weitere Behandlung keine Kostenfrage ist, sondern rein im Interesse des Tieres stattfinden kann. Wenn du darüber nachdenkst, dein Tier einzuschläfern, weil du dir die weitere Behandlung nicht leisten kannst, wende dich zunächst an eine örtliche Tierschutzgruppe wie Tierärzte ohne Grenzen oder Randfälle oder an ein Tierheim, um möglicherweise Unterstützung bei der Bezahlung zu erhalten. Eine Einschläferung sollte nur stattfinden, wenn es die einzige Option ist, deinen Hund von Schmerzen zu befreien.

Es empfiehlt sich für jede Form von Behandlung deines Hundes regelmäßig Geld zurück zu legen, damit die Kosten immer bezahlt werden können.

Wie sollten sich Besitzer*innen auf diese letzte Behandlung am besten vorbereiten?

Die letzten Tage vor dem Einschläfern solltest du mit deinem Hund genießen.
Quelle: Midjourney

Vorbereitungen vor dem Einschläfern

Wenn du weißt, dass du dich für immer von deinem geliebten Hund verabschieden solltest, hast du in der Regel (wenn kein Notfall besteht) einige Tage Zeit, um dich vor dem Einschläfern darauf vorzubereiten. Sprich in Ruhe mit dem behandelnden Ärzt*innen stelle alle Fragen, die dir auf dem Herzen liegen und überlege, wo der Abschied statt finden soll (zuhause oder in der Praxis). Achte darauf, dass der Arzt oder die Ärztin eine Person ist, bei der sich dein Hund geborgen und sicher fühlt. Überlege dir, wer bei dem Abschied von deinem Vierbeiner dabei sein sollte. Für dich wird es schön sein, bei diesem Schritt nicht allein zu sein. Bereite alle Familienmitglieder und Menschen, die deinem Hund nahe stehen, auf das Einschläfern vor, damit diese sich von ihm verabschieden können.

Genieße die letzten Tage mit deinem Hund, verwöhne und kuschle ihn und gib ihm das Gefühl, dass du immer für ihn da bist. Teile auch Kindern mit, dass dein Hund für immer einschlafen wird, damit sie von dem Abschied nicht grausam überrascht werden. Kurz vor dem Eingriff solltest du eine ruhige, vertraute Umgebung für deinen Hund vorbereiten, um Stress zu reduzieren.

Viele Menschen fragen sich, wann der richtige Zeitpunkt zum Einschläfern gekommen ist ...

Der richtige Zeitpunkt zum Einschläfern ist schwer zu finden.
Quelle: Midjourney

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Der richtige Zeitpunkt, um einen Hund einschläfern zu lassen, ist oft schwer zu bestimmen und erfordert eine sorgfältige Abwägung. Es gibt keine allgemeingültige Antwort, da jeder Hund und jede Situation einzigartig ist. Der Tierarzt deines Vertrauens kann dir dabei helfen, diese schwierige Entscheidung zu treffen. Achte auf die Zeichen deines Hundes: Wenn er keinen Appetit mehr hat, nicht mehr spielen möchte und sich zurückzieht, kann das ein Hinweis sein, dass seine Lebensqualität stark eingeschränkt ist. Schmerzen, die nicht mehr kontrolliert werden können, sind ebenfalls ein wichtiger Faktor. Letztendlich ist es wichtig, die Entscheidung aus Liebe zu treffen, um unnötiges Leid zu vermeiden. Lass dir Zeit und sprich mit anderen Hundebesitzern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Viele Tierbesitzer*innen fürchten sich vor dem Einschläferungsprozess, doch wir klären auf ...

Ein Hund sollte beim Einschläfern gut behandelt werden.
Quelle: Midjourney

Wie läuft das Einschläfern ab?

Der Einschläferungsprozess ist ein sehr sensibler und wichtiger Moment. In der Regel beginnt man mit der Verabreichung eines Beruhigungsmittels, um deinem Hund die Angst zu nehmen, und ihn zu entspannen. Sobald dein Hund ruhig ist, wird ein starkes Betäubungsmittel injiziert, das das Herz sanft zum Stillstand bringt. Der gesamte Ablauf ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Während dieser Zeit ist es wichtig, dass du bei deinem Hund bleibst, ihn streichelst und beruhigend mit ihm sprichst. Deine Anwesenheit gibt ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Viele Hundebesitzer empfinden diesen Moment als sehr friedlich und tröstlich, da sie wissen, dass ihr Hund jetzt von seinen Schmerzen erlöst ist.

Was kann man tun, um diesen Moment so angenehm wie möglich für deinen Hund zu gestalten?

Hunde sollten beim Abschied ruhig und liebevoll behandelt werden.
Quelle: Midjourney

Wie kann man seinen Hund beruhigen und unterstützen?

Deinem Hund in den letzten Momenten Ruhe und Geborgenheit zu schenken, ist essenziell. Vor dem Termin kannst du ihm seine Lieblingsspeise geben und ihm besonders viel Aufmerksamkeit schenken. Während des Einschläferns kannst du leise mit ihm sprechen und ihn sanft streicheln, um ihm zu zeigen, dass du bei ihm bist. Manche Hunde reagieren gut auf ruhige Musik oder das vertraute Rascheln eines Lieblingsspielzeugs. Lasse ihm die Zeit, die er braucht, um sich zu entspannen. Deine eigene Ruhe wird sich auch auf deinen Hund übertragen und ihm helfen, gelassen zu bleiben. Dieser letzte Dienst ist ein Ausdruck deiner Liebe und Fürsorge.

Es gibt jedoch auch Fehler, die man vermeiden sollte.

Hunde brauchen Nähe und Liebe.
Quelle: Midjourney

Welche Fehler sollte man vermeiden?

In dieser emotionalen Zeit ist es leicht, Fehler zu machen, die das Erlebnis für dich und deinen Hund erschweren können. Einer der häufigsten Fehler ist, den Moment des Abschieds zu überstürzen. Plane genügend Zeit ein, um in Ruhe Abschied zu nehmen. Vermeide, deinen Hund in einer stressigen Umgebung einschläfern zu lassen – dies könnte seine Angst verstärken. Zudem sollte man den Fehler vermeiden, den Kindern nicht genug Zeit oder Raum zu geben, um sich zu verabschieden. Offen über den bevorstehenden Abschied zu sprechen, kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Denke daran, dass es kein richtig oder falsch gibt, sondern nur das, was für euch als Familie am besten ist.

Einige fragen sich, ob das Einschläfern grausam ist.

Einschläfern ist die letzte Möglichkeit einen Hund vor Schmerzen zu bewahren.
Quelle: Midjourney

Ist Einschläfern grausam?

Das Einschläfern eines geliebten Haustiers wird von vielen als grausam empfunden, doch in Wirklichkeit ist es oft das genaue Gegenteil. Wenn ein Hund unter chronischen Schmerzen leidet, ist das Einschläfern ein Akt der Gnade und der Tierliebe. Es befreit ihn von Leiden, die nicht mehr gelindert werden können, und ermöglicht ihm einen friedlichen Übergang. In der Veterinärmedizin gilt das Einschläfern als humanste Methode, um schweres Leiden zu beenden. Der Prozess ist darauf ausgelegt, schmerzfrei zu sein und dem Tier ein Gefühl der Ruhe zu geben. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass du diese Entscheidung aus Liebe triffst.

Nach dem Abschied stellt sich die Frage: Was geschieht mit deinem Liebling?

Viele Menschen wollen ihre Tiere würdevoll beerdigen.
Quelle: Midjourney

Welche Optionen für die Beerdigung von Hunden gibt es?

Nach dem Abschied gibt es verschiedene Möglichkeiten, deinen Hund würdevoll zu bestatten. Viele entscheiden sich für eine Einäscherung, bei der die Asche in einer Urne aufbewahrt oder an einem besonderen Ort verstreut werden kann. Alternativ kannst du dich für eine Beerdigung auf einem Tierfriedhof entscheiden, die einen Ort der Erinnerung bietet. Manche Gemeinden erlauben es, Haustiere im eigenen Garten zu begraben, was eine persönliche und intime Option darstellt. Wenn das für dich in Frage kommt, informiere dich über die gesetzlichen Bestimmungen in deiner Region. Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, einen Weg zu finden, der sich für dich richtig anfühlt und deinem Hund den Respekt erweist, den er verdient.

Abschließend ist es hilfreich, das mit deiner Trauer zu machen:

Trauer um einen geliebten Hund braucht Zeit.
Quelle: Midjourney

Abschied nehmen und die Trauer bewältigen

Der Verlust eines geliebten Hundes ist schmerzhaft und es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um zu trauern. Jeder Mensch verarbeitet Trauer anders, und es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Sprich mit Freunden und Familie über deine Gefühle und zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du das Gefühl hast, dass du sie benötigst. Erinnerungen an die gemeinsamen Momente können tröstlich sein, ebenso wie das Erstellen eines Erinnerungsalbums oder das Pflanzen eines Baumes im Gedenken an deinen Hund. Akzeptiere deine Gefühle und lass dir Zeit, sie zu verarbeiten. Dein Hund hat einen besonderen Platz in deinem Herzen, und die Liebe, die ihr geteilt habt, wird immer bestehen bleiben.

Denke daran, dass du nicht allein bist.

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